Was spielt ihr zur Zeit?

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Moderator: Bergmar Daghov

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Re: Was spielt ihr zur Zeit?

Beitragvon Bergmar Daghov » 24. Sep 2021, 18:17

Frangelico hat geschrieben:Bin immer noch mit Reversion beschäftigt. Mittlerweile auch schon im dritten und somit letzten Act angekommen.
Ein tolles Spiel Indie-Adventure aus Argentinien.


Es ist bestimmt sehr schön, aber ich finde es ehrlich gesagt optisch wenig ansprechend. Viel Spass trotzdem weiterhin. 8)

Frangelico hat geschrieben:Die Entwickler von Gibbous arbeiten schon an ihrem nächsten Projekt namens "Near-Mage".
https://store.steampowered.com/app/1685870/NearMage/
Während einer Kickstarter-Kampagne wurden auch deutsche Untertitel mitfinanziert.


Das sind gute Nachrichten. Ich hatte mich schon gefragt, ob der Hersteller wohl noch weitere Spiele produziert hat. Daumen_hoch
schöne Grüße, André :)

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Re: Was spielt ihr zur Zeit?

Beitragvon Frangelico » 29. Sep 2021, 10:25

Reversion leider schon beendet. Insgesamt ein schönes klassisches Adventure, mit machbaren Rätseln und
einer spannenden Story.
Weiter geht es mit Angelo and Deemon, einem eher nicht so ernsten Adventure mit Anspielungen auf
ältere Adventure Helden.

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Re: Was spielt ihr zur Zeit?

Beitragvon Sauron » 29. Sep 2021, 21:05

Das sagte mir bisher überhaupt nichts. Berichte gerne mal, wie das Spiel so ist. Das sieht trotz Comiclook gar nicht mal so schlecht aus und deutsch untertitelt ist es ja auch.
Frodo lag mit dem Kopf in Sams Schoß, tief im Schlaf versunken; auf seiner weißen Stirn lag eine von Sams braunen Händen, und die andere ruhte leicht auf seiner Schulter. In ihren Gesichtern stand Friede.
Gollum betrachtete sie. Ein seltsamer Ausdruck zog über sein ausgemergeltes Gesicht. Das Flackern schwand aus seinen Augen, und sie wurden trüb und grau, alt und müde.

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Re: Was spielt ihr zur Zeit?

Beitragvon Frangelico » 1. Okt 2021, 10:25

Sauron hat geschrieben:Das sagte mir bisher überhaupt nichts. Berichte gerne mal, wie das Spiel so ist. Das sieht trotz Comiclook gar nicht mal so schlecht aus und deutsch untertitelt ist es ja auch.

So, nach ca. 5 Stunden Spielzeit ist Angelo and Deemon jetzt leider vorbei.
Angelo and Deemon ist eine lustige kleine Reise durch die Unterwelt. Es betritt nirgendwo Neuland oder macht irgendetwas Außergewöhnliches, aber es hat auch keine großen Mängel und erreicht, was es zu tun beabsichtigt. Es ist ein unbeschwertes Abenteuer mit einem sehr traditionellen Gefühl des Point-and-Click-Genres, das dich für ca. 5 Stunden fesseln sollte.
Die Musik ist ziemlich nett und meistens ziemlich zurückhaltend und im Hintergrund.
Die Sprachausgabe ist sehr gelungen und die Zeilen jedes Charakters wurden sehr professionell ins deutsche übersetzt.
Die Benutzeroberfläche ist sehr einfach zu bedienen und alles wird auf eine klare Art und Weise präsentiert.
Es gibt auch eine eingebaute Hilfefunktion, die einem nicht gleich die Lösung verrät sondern kleinen Schubser in die richtige Richtung.
Wer auf der Suche einer nachvollziehbaren ernsten Story ist, ist bei Angelo and Deemon falsch. Wer zwischendurch mal ein witziges
Adventure spielen möchte ist hier ganz gut aufgehoben. Das Ende ist offen und deutet auf eine Fortsetzung hin.
Für 7,49€ oder 4€ im Sale, macht man hier nicht viel verkehrt.

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Re: Was spielt ihr zur Zeit?

Beitragvon Sauron » 1. Okt 2021, 20:00

Das liest sich ganz ansprechend, bis auf das offene Ende. Die Spielzeit finde ich auch ok. :nick:
Frodo lag mit dem Kopf in Sams Schoß, tief im Schlaf versunken; auf seiner weißen Stirn lag eine von Sams braunen Händen, und die andere ruhte leicht auf seiner Schulter. In ihren Gesichtern stand Friede.

Gollum betrachtete sie. Ein seltsamer Ausdruck zog über sein ausgemergeltes Gesicht. Das Flackern schwand aus seinen Augen, und sie wurden trüb und grau, alt und müde.

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Re: Was spielt ihr zur Zeit?

Beitragvon Sauron » 8. Okt 2021, 07:51

Inzwischen bin ich mit State of Mind durch und weder begeistert, noch vollends enttäuscht. Es ist ein Spiel, auf das wohl am ehesten unter der Wertung "geht so" durchgeht.

Es zerbricht einfach unter der Last seiner eigenen Handlung, die es nicht stemmen kann. In der Handlung werden drei große Themen behandelt: virtuelle Realitäten, menschliche Maschinen und der Konflikt zwischen Mensch und Maschine und Datenschutz. Alle drei Themen sind sehr, sehr komplex, wie wir ja alle wissen und alle Themen hängen natürlich auch irgendwie zusammen, wenn man ein Zukunfsszenario erschaffen will, aber wieso muss man denn versuchen, alle Themen wirklich philosophisch betrachten zu wollen? Sich für eines dieser Themen für die Haupthandlung zu entscheiden und die anderen einfach als gegeben hinzustellen, hätte dem Spiel sehr viel besser getan, denn in der Spielzeit von ca. 12 Stunden hetzt die Handlung von einem Thema zum nächsten und keines dieser drei Themen fühlt sich am Ende wirklich zufriedenstellend an. Zu häufig wird man ins kalte Wasser geworfen und zu häufig wird man da auch wieder hinausgerissen. Erzählerisch ist das Spiel wirklich das schlechteste der Ganteföhr-Spiele. Weil die Themen derart komplex sind, kommt einfach nie ein Gefühl auf, dass man sich vollends in die Handlung eingefunden hat. Problematisch ist hierbei auch, dass das Spiel extrem schnell zwischen den Charakteren hin und her wechselt und man sich nie in seinen momentanen Charakter einfinden kann.
Trotzdem gewinnt das Spiel im letzten Drittel zumindest soweit an Fahrt, dass man es dann doch gerne beendet, aber Emotionen kommen dabei keine auf. Muss ich zum Ende für Tod oder Leben eines Charakters entscheiden, ist mir das vollkommen egal, weil ich nie die Chance hatte, eine Bindung zu ihm aufzubauen.
Eine Teilschuld tragen hier sicherlich auch die knappen Dialoge. Es gibt kaum Dialogbäume und wenn, dann passen die Kommentare nicht, wenn man sie nicht in der vorgesehenen Reihgenfolge durchklickt. Mein Messenger enthält sehr viele Kontaktpersonen, aber im Spiel kann ich nicht Mal ein Drittel davon anrufen und eigentlich auch nur, wenn das Spiel das verlangt. Ich weiß viel zu wenig über die Eigenschaften und die Geschichte der Charaktere. Speziell auch beim Bösewicht wäre eine Vorgeschichte elementar gewesen. Lediglich mein Hauptcharakter wird für mich zum Ende hin zu einer runden Sache. Über Nebencharaktere, wie seine Affäre, hätte ich gerne sehr viel mehr erfahren. Wie gesagt: Weniger Handlung, dafür mehr Tiefgang. Das hätte der Sache sehr gut getan.
Das Grundgerüst der Handlung finde ich dennoch gelungen, aber es fehlen halt die Emotionen und ein wirkliches Auseinandersetzen mit den Themen, die man durchläuft. Das Spiel fühlt sich insgesamt jedenfalls wie eine interaktive Serie an, die es genau so auch auf Netflix geben könnte. Leider ebenso linear. :wink:

Dann gibt es eine recht hakelige Steuerung, vor allem der Kamera, an die ich mich bis zuletzt noch nicht gewöhnt habe. Da es ein Adventure ist, ist das soweit ok, weil man sich eben Zeit nehmen kann, aber es wirkt doch nervig.

Durchgefallen sind die Minispiele als Rätselersatz. Da haben wir einmal das Drohne-Fliegen, auf das das Spiel insgesamt drei Mal zurückgreift. Mit der erwähnt hakeligen Steuerung wird das Ganze sehr lästig. Fliegt man das erste Mal noch gemütlich herum, gilt es später etwas an passende Stellen zu transportieren und im Finale sich vor gegnerischen Drohnen zu verstecken und dann schnell genug von A nach B zu kommen. Das führt zu diversen Fehlversuchen, aber immerhin startet man nach der Vernichtung gleich wieder vor dem Gefahrenpunkt. Es gibt aber noch mehr Minispiele und die fallen auf ganzer Linie durch, denn darunter sind auch solche, die nichts, aber auch wirklich gar nichts mit der Handlung zu tun haben... So darf man mit einem Spielzeug herumfliegen und das bringt absolut gar nichts, nicht einmal Nebeninfos oder andere Ansichten. Und das Geilste ist das individuelle Ausstatten eines Museums. Auch hier fliegt man diverse Objekte umher und platziert sie frei nach Schnauze, um ein Freiluft-Kunstwerk zu erschaffen. Das wäre ja als optionale Aufgabe noch recht ok, denn eine der Schlüsselszenen der Handlung findet in dem Museum statt. Doof nur, dass diese Schlüsselszene erst startet, wenn man fertig dekoriert hat und diese dann in einem Heißluftballon über dem Museum stattfindet. Nach der Szene wird dann alles auf Ausgangszustand zurückgesetzt. "Herzlichen Glückwunsch zum Verschwenden Ihrer Lebenszeit." Es sind Elemente wie diese, die das Spiel regelrecht zerstören. Zwischendurch darf man auch mal seiner Arbeit nachgehen, dem Journalismus. Dazu stellt man aus Textbausteinen einen Zeitungsbericht zusammen. Und das bringt? Richtig, absolut gar nichts...
Jedes einzelne Minispiel dient wirklich nur dem künstlichen Strecken der Handlung, wo diese Zeit die Handlung selbst dringend gebraucht hätte.

Dafür ist das Spiel sehr komplex in den Schauplätzen. Die sind zwar nie fürchterlich weitläufig, aber immer konsequent und gut gestaltet. Auch Barrieren, um die Spielewelt zu begrenzen, sind immer logisch aufgebaut. Das ist wirklich eine ganz, ganz dichte Atmosphäre, die verdammt gut aussieht. Grafische Schwankungen gibt es im Prinzip nur bei Fernansichten. Alle Schauplätze in Nahansicht sind gut gestaltet und grafisch wesentlich hochwertiger als die Charaktere. Es wirkt trotzdem etwas anstrengend, diese Schauplätze zu durchlaufen, weil sie mit Objekten überfrachtet sind. Man muss zwischendurch wirklich mal stehenbleiben und sich umsehen, wenn man wirklich alles richtig erfassen will. Ich denke, das hat auch etwas mit dem Designstil zu tun, der konsequent dreieckig ist. Alles ist eckig und das wird das ganze Spiel über so durchgezogen. Auf die Handlung bezogen macht dieses Design am Ende sogar irgendwo Sinn, zumindest in einem künstlerischen Aspekt, aber ein normales Design hätte der Handlung und dem Spiel auch keinen Abbruch getan. Vor allem die Charaktere mit ihrem Dreieck-Design sind mir bis zum Ende unangenehm aufgefallen. Die sind einfach hässlich und unglaubwürdig. So würde kein Charakter jemals aussehen, auch ein virtuelles Ich nicht.

Die Musik plätschert belanglos, fast als reine Geräuschkulisse, vor sich hin. Nicht gut.

Es gibt mehrere Fehler. Mal bleibt mein Charakter irgendwo hängen und ich komme da nicht mehr weg. Dann gibt es einige Logiklöcher, die mal der zu schnell erzählten Handlung geschuldet sind und mal auch einfach Fehler sind. Opfere ich am Ende einen Charaktere, der daraufhin gelöscht wird, staune ich nicht schlecht, als der in der Schlusssequenz plötzlich wieder lebt. :shock:

Das Spiel hat mehrere Enden (insgesamt 4). Sowas mag ich dann nicht, wenn man ein Spiel hat, das automatisch speichert und daher nicht wiederholbar ist, aber die Enden sind so offensichtlich, dass man intuitiv das gute Ende wählt. Eine innere Unzufriedenheit hatte ich aber doch, weil das jedes der Enden generell auch negativ ist, dass ich mir auf Youtube die übrigen Enden auch noch anschauen musste. Da fällt das Spiel bei mir also doch noch durch.

Ein großer Pluspunkt ist die deutsche Sprachausgabe, durch die man sich voll und ganz auf das Spiel einlassen kann. Erwähnte Geräuschkulissen wie Nebengespräche, Werbung und Nachrichten fallen zusätzlich positiv auf. Hier und da schleicht sich aber auch mal eine englische Sprache ein und auch manche Aufzeichnungen sind nicht übersetzt. Schade, denn was darin steht, erfährt man dann erst stark gekürzt an einer Pinwand.

Positiv überrascht hat mich aber die Länge des Spiels und der Umfang der Schauplätze. Am letzten Tag habe ich 7 Stunden am Stück gespielt und das bis tief in die Nacht. Eigentlich nur, weil das Spiel eigentlich ein Ende andeutete und dann ging es weiter und weiter und weiter. :wink: Tatsächlich hat es Martin auch irgendwie geschafft, die Spannung über diese ganzen Verlängerungen weiter aufrecht zu halten und weiter aufzubauen. Rein von der Erzählung her macht das Spiel dann doch irgendwo einen guten Job, sofern es erst Mal in Gang gekommen ist. Es fehlt halt nur am entsprechenden Tiefgang.

Insgesamt ein Spiel, das man gespielt haben kann, aber nicht zwingend muss.

Weiter geht es mit Jack the Ripper.
Frodo lag mit dem Kopf in Sams Schoß, tief im Schlaf versunken; auf seiner weißen Stirn lag eine von Sams braunen Händen, und die andere ruhte leicht auf seiner Schulter. In ihren Gesichtern stand Friede.

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Re: Was spielt ihr zur Zeit?

Beitragvon Myro » 8. Okt 2021, 11:30

Hallo Sauron,

danke für Deinen ausführlichen und - wie ich finde - sehr nachvollziehbaren und sorgfältigen Bericht. Die Minispiele in Adventures kommen mir wie eine Entwicklung vor, die darauf zurückzuführen ist, dass sich das Reservoir an Rätselaufgaben doch schon als sehr ausgeschöpft erweist. Gerade Genreenthusiasten haben die meisten Rätsel neuerer Adventure in ähnlicher Form in älteren Spielen schon einmal gesehen. Außerdem geben Minispiele dem Spieler etwas zu tun, ohne dass man sich die Mühe machen muss, eine Schwierigkeit passend in die Handlung einzubauen, die der Spieler dann in Form einer Rätselaufgabe lösen muss. Ich erinnere mich an Deponia mit Kommentar des Erfinders (Poki?), der beim ersten Minispiel ausführt, dass er auf Minispiele in Adventures stehe. Das ist ein Grund, warum ich Deponia nicht mag. State of Mind wird dann offensichtlich auch nicht auf meiner Highlight-Liste auftauchen.

Ich habe zuletzt ja gar keine Adventures mehr gespielt, sondern jetzt Grim Dawn beendet: ein hübsches Hack-and-Slay, dass aber gut 40 Stunden zu lang ist :D . Danach habe ich Wizardry Gold angefangen, quasi die Mutter aller Remaster. Das Spiel ist 1996 erschienen und war eine für Win9x lauffähig gemachte Version des 1992 erschienenen DOS-Spiels Crusaders of the Dark Savant aka Wizardry VII. Wizardry VII roch bei Erscheinen, was das Spielprinzip angeht, schon leicht muffig. Ich war immer davon ausgegangen, der Hersteller habe für Wizardry Gold gut durchgelüftet und viele Dinge, die 1992 schon nicht mehr so zeitgemäß waren, optimiert. Aber ich musste jetzt feststellen, dass die Anbindung für Microsofts neue graphische Benutzeroberfläche das einzige gewesen ist, das WizGold seinem Original gegenüber neu hat. Selbst die Graphik ist nicht poliert worden. Dafür gibt es viele neue Bugs und das Spiel ist deutlich zäher - kurzum: ein völlig überflüssiges Stück Software, das ich dann auch unbeendet geputzt habe. Ich habe ja das Original gespielt. Eigentlich wollte ich dann mal wieder adventuren, habe jetzt aber mit King's Bounty: Armored Princess stattdessen ein Rollen-Strategiespiel-Hybrid angefangen. Ich kann mich zum Pointen and Clicken gerade nicht durchringen.
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Re: Was spielt ihr zur Zeit?

Beitragvon Bergmar Daghov » 11. Okt 2021, 00:19

Auch von mir Danke für den mal wieder ausführlich Bericht, Sauron. ich kann mir jetzt etwas mehr vorstellen, was mich erwartet und habe jetzt immer noch nicht übermäßig, aber vielleicht ein kleines Bisschen mehr Lust auf das Spiel bekommen.

Einen ausgiebigen Bericht gibt es von mir von "Gibbous – A Cthulhu Adventure", welches ich jetzt langsam leider fast durchgespielt haben dürfte, wie immer nicht.
Aber der Hinweis, dass es für mich wirklich eines der besten Spiele der letzten Zeit ist.

Wer Lust auf Herausforderungen hat, für den ist Gibbous nichts. Schwierige Rätsel sucht man vergebens. Dafür hat man mehr Muße, sich auf die wirklich völlig einzigartigen abgedrehten Dialoge und eine ebensolche Handlung und eine Art von Humor, der genau meiner ist, einzulassen.
Auch, wenn ich gestehen muss, dass ich gelegentlich das eine oder andere nicht verstanden habe.
Es ist schwer zu beschreiben und ich weiß nicht, ob ich nur ich es so sehe, aber das Spiel ist manchmal so abgedreht und skurril, dass es trotz des Comic-Looks fast schon surreal und manchmal auf eine Art fast schon wieder irgendwie gruselig ist.

Ansonsten mag ich den Comic-Stil und es gibt vielleicht nicht übermäßig viele Zwischensequenzen, aber sonst gibt es extrem viele sehr detailierte Bilder und Figuren, welche oft ganz individuell animiert wurden. Daumen_hoch
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Re: Was spielt ihr zur Zeit?

Beitragvon Sauron » 15. Okt 2021, 22:53

Gibbous hatte ich tatsächlich aufgrund des eigenwilligen Grafikstils ausgemustert, aber wenn du so vom "besten Spiel der letzten Zeit" schwärmst, hab ich das wohl zu Unrecht rausgeschmissen. Schaue ich mir zumindest noch mal näher an. :nick:

Jack the Ripper - New York 1901 habe ich inzwischen abgebrochen, aber schaue mir den Rest auf Youtube an.
Der Abbruch ist gar nicht mal des Spieles wegen, sondern ich habe unter einigen technischen Schwierigkeiten zu leiden, die wohl der Tatsache geschuldet sind, dass es sich hier noch um ein WinXP-Spiel handelt. Das Bild wabert immer leicht hin und her, was beim Bewegen nicht wirklich auffällt, aber beim langsameren Untersuchen der Hintergründe. Dann habe ich hier das selbe Problem wie bei der Kunst des Mordens: die Sprachausgabe bricht manchmal einfach mittendrin ab. Anfangs konnte ich mir noch mit Untertiteln aushelfen, aber die wurden nach ein paar Kapiteln plötzlich rasend schnell und ich kam nicht mehr mit dem Lesen mit. Das war dann für mich der Todesstoß.

Dass alles drei nicht am Spiel selbst liegt, zeigt das Youtube-Video, aber auch die Spielerin stößt hin und wieder auf technische Probleme.

Beim Spiel selbst musste ich tatsächlich mal etwas in mich gehen: Hatte ich vorher noch bei "State of Mind" die Ausarbeitung der Charaktere bemängelt, leidet "Jack the Ripper" unter dem selben Problem, aber dort stört es mich nicht. Wieso eigentlich nicht? Vielleicht, weil das Spiel zu keiner Zeit jemals den Anspruch erhebt, mehr aus seinen Charakteren machen zu wollen? Kapitel und Dialoge sind konsequent sehr kurz gehalten und das Spiel wirkt insgesamt runder, obwohl es viel, viel weniger Tiefgang hat. Die Rätsel sind recht einfach, was einen guten Spielfluss ermöglicht. Durch die Ego-Perspektive bin ich mitten im Geschehen. Mir gefallen Abenteuerspiele in Egoperspektive tatsächlich noch immer am besten.
Interessant ist, dass ich neue Schauplätze erst freischalten muss, indem ich Beweise und Objekte auf eine Landkarte ziehe. Ansonsten gibt es viel Lesestoff, der eigentlich den größten Teil der Handlung trägt. Die Dialoge und die völlig konfusen Zwischensequenzen schaffen das jedenfalls nicht.
Schön sind auch die optionalen Dinge: Zum Beispiel kann ich mir einen Kurzfilm auf einer Leinwand anschauen oder ich kann mehreren Country-Songs einer Sängerin lauschen. Das bringt mich nicht weiter, aber so fühlt sich die Spielewelt lebendiger an.

Ein Gefühl der Spannung will aber bei der doch zu knapp erzählten Handlung nicht so recht aufkommen. Tatsächlich schlägt die Spielzeit auch nur mit ca. 4 1/2 Stunden zu Buche. Kein schlechtes Spiel, aber doch eher nach dem Schema F gefertigt, das sich wirklich nur auf die Haupthandlung konzentriert. Zudem sind die deutschen Sprecher fast alle richtig mies. Auch das war aber eigentlich Standard zu jener Zeit.

Weiter geht es mit der Fortsetzung Jack the Ripper 2. Ich glaube, das war ein Wimmelbildspiel, aber bin nicht mehr sicher. Meine Liste sagt jedenfalls, ich soll das jetzt irgendwo finden und spielen. :D
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Re: Was spielt ihr zur Zeit?

Beitragvon Bergmar Daghov » 16. Okt 2021, 01:46

Ich müsste "Jack the Ripper - New York 1901" wahrscheinlich und hoffentlich auch noch haben, bin aber gerade zu müde zum Nachschauen. Wenn dem so ist, müsste ich es theoretisch auch vor Urzeiten mal gespielt haben. Aber ich habe gerade bei Youtube mal reingeschaut. Ich habe keinerlei Erinnerung daran. Wenn dem so ist, hat es wohl keinen nachhaltigen Eindruck bei mir hinterlassen.

Es gibt ja - glaube ich - ein paar Adventures mit der Jack the Ripper-Thematik. Irgendwie gab noch ein anderes auch nicht unbedingt sehr aufwändig gestaltetes, aber mit einer ziemlich düsteren Kulisse, in dem immer ein Zug durch die Stadt fuhr. :-k Ich schaue morgen mal nach.
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Re: Was spielt ihr zur Zeit?

Beitragvon Sauron » 16. Okt 2021, 12:37

Das könnte ein und dasselbe Spiel sein. Da fährt an diversen Orten eine Dampflok durchs Bild, die Hochbahn von New York.
Frodo lag mit dem Kopf in Sams Schoß, tief im Schlaf versunken; auf seiner weißen Stirn lag eine von Sams braunen Händen, und die andere ruhte leicht auf seiner Schulter. In ihren Gesichtern stand Friede.

Gollum betrachtete sie. Ein seltsamer Ausdruck zog über sein ausgemergeltes Gesicht. Das Flackern schwand aus seinen Augen, und sie wurden trüb und grau, alt und müde.

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Re: Was spielt ihr zur Zeit?

Beitragvon Myro » 16. Okt 2021, 20:43

Spielt man da nicht so einen Zeitungsheini? Wenn ich wieder zuhause bin, krame ich mein Review heraus und lese nach, was ich an dem Spiel zu bemängeln hatte. Ich habe es auf jeden Fall verkauft.

Die technischen Probleme mit dem Sound konnte man in den Griff bekommen, wenn man die Soundbeschleunigung ausschaltete, glaube ich.
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Re: Was spielt ihr zur Zeit?

Beitragvon Sauron » 16. Okt 2021, 23:36

Auf deinen Kommentar hatte ich schon gewartet, Myro. :lool:
Ich musste mehr und mehr an dich denken, als ich beim Spielen immer häufiger feststellte, dass die Handlung eigentlich nur über die Textdokumente getragen wird. Das ist ja quasi deine Lieblingserzählweise. :twisted: :wink:

Aber ja, das war das mit dem Zeitungsreporter.
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Re: Was spielt ihr zur Zeit?

Beitragvon Bergmar Daghov » 17. Okt 2021, 00:50

Sauron hat geschrieben:Das könnte ein und dasselbe Spiel sein. Da fährt an diversen Orten eine Dampflok durchs Bild, die Hochbahn von New York.


Ich habs natürlich heute nicht geschafft nachzusehen, aber wenn das so ist, dann klingt es so, als hättest Du recht.
schöne Grüße, André :)



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Re: Was spielt ihr zur Zeit?

Beitragvon Bergmar Daghov » 21. Okt 2021, 00:32

Es geschehen noch Zeichen und Wunder: Ich setze mich jetzt im Herbst nach längerer Zeit gerade mal wieder ein bisschen mit Dosbox/Dfend auseinander und habe es jetzt gerade endlich geschafft, Orion Conspiracy komplett mit Sound und Sprachausgabe zum Laufen zu bringen. Daumen_hoch
Das habe ich mir bestimmt vor 15 Jahren oder so mal zugelegt - schön im Original-Karton - und war eines der Dos-Spiele, welches sich standhaft geweigert hatte, sich installieren zu lassen, was ich immer mal wieder versucht hatte.

Jetzt weiß ich noch nicht, ob ich es spielen will, da Sci-Fi nicht immer zwingend so meins ist, aber jetzt habe ich zumindest die Chance, es gleich mal zu überprüfen.
schöne Grüße, André :)



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