



Jeder blamiert sich, so gut er kann.


Moderator: Bergmar Daghov
Dieses Spiel dürfte auch allen, die zum Lachen in den Keller gehen, das ein oder andere Schmunzeln entlocken. Wir haben hier eine Geschichte vollgepackt mit komischen Situationen, Dialogen, Handlungen und Rätseln und trotz aller Komik, die die Geschichte ins Lächerliche ziehen könnte: Die Handlung behält sich ein gewisses Maß an Ernsthaftigkeit und versteht sich daher auch darauf, mit Emotionen zu spielen, ohne dass sich diese nachteilig auf den Humor auswirken würden.
Kurz zur Erklärung vorab: Ich habe das Spiel im normalen Schwierigkeitsgrad durchgespielt und kann daher nur diesen bewerten.
pro:
- gut durchdachte und vor allem schwungvolle Handlung
- Handlung ist sehr humorvoll (Komik ist überall versteckt: in Dialogen, in Situationen, in den Handlungen der Charaktere und in den detailverliebten Hintergründen)
- Handlung kann auch sehr emotional sein und weckt Gefühle wie Traurigkeit, ohne dass sich die beiden Gefühle Humor und Trauer gegeneinander ausspielen
- viele animierte Zwischensequenzen (in der Spielegrafik, was aber nicht allzu schlimm ist, da diese sehr realistisch ausfällt)
- sehr guter und kinoreifer Soundtrack, der sich immer den Emotionen anpasst, die die Handlung vermitteln will
- überzeugende, nicht zu lange und nicht zu kurze Dialoge
- perfekte Sprecher
- hochauflösende Hintergründe, denen dank zahlreicher Animationen und einer hohen Detailverliebtheit Leben eingehaucht wird
- flüssige und realistische Bewegungsabläufe der Charaktere (die auch sehr wichtig sind, da man das Vieh ja nur durch dessen Bewegungen versteht)
- Schwierigkeitsgrad des Spiels ist einstellbar
- Rätsel sind weder zu leicht, noch zu schwer - man sollte alles ohne Lösungshilfe schaffen können
- Spieleanleitung ist sehr ansprechend verfasst (auch hier ist Humor überall dort zu finden, wo es die Anleitungstexte zulassen)
neutral:
- zu kurze Spielzeit, die allerdings auch vom Entwickler so angegeben wurde und ihm damit nicht vorgeworfen werden kann (10 - 12 Stunden)
contra:
- zu wenige Schauplätze
- das Aufrufen des Inventars ist sehr schwerfällig, weshalb man Gegenstände häufig zu schnell anzuwählen versucht, was dann die Folge hat, dass man die Charaktere unfreiwillig auf dem Bildschirm bewegt
- Kommentare zu Gegenständen und Dialoge können zwar abgebrochen werden, die Charakteranimationen, die dazu ablaufen, aber nicht, weshalb man die Animationen dann stumm anschauen muss, was noch nerviger ist, als einen Kommentar immer und immer wieder anzuhören
- Handlung läuft an einigen Stellen streng linear ab, was für leichten Frust sorgen könnte
- dort wo die Handlung nicht linear abläuft, verstrickt sich das Spiel häufig in Situationen, die man nicht auf Anhieb begreift, weil es besser gewesen wäre, wenn man eine andere Aufgabe zuerst gelöst hätte
- an einigen Stellen verhindern Bugs, dass man keine Gegenstände zwischen den Charakteren Nate und Vieh austauschen kann
Bei den wenigen Kritikpunkten, die von der Gewichtung her auch sehr gering ausfallen, bleibt ein rundum gutes Spiel, das den Spieler für die versprochenen 10 - 12 Stunden reine Spielzeit an den PC fesseln wird. Der Grund dafür ist insbesondere der tolle Humor, der sich als roter Faden durch die gesamte Handlung zieht. Witzige Einfälle versüßen jedes Kapitel und jede einzelne Szene. Wird es einmal ernst, was dem Spiel keinen Abbruch tut, dann wird der Spieler gleich im nächsten Moment wieder durch etwas Witziges aufgeheitert. Durch und durch wird es einem während des gesamten Spiels nie langweilig. Nur eine etwas größere Schwachstelle ist dem Spiel anzulasten: Durch die strenge Linearität an manchen Stellen kommt es häufig auf nur einen Gegenstand an, der gefunden oder kombiniert werden will, um ein Weiterkommen zu sichern. Das kann ab und an für Frust sorgen, der zusätzlich durch die immergleichen Schauplätze gestützt wird. Zu 2/3 der gesamten Handlung hält man sich an den 4 verschneiten Schauplätzen in den Nordlanden auf. Diese wurden zwar geschickt genutzt, sodass es auch ständig was Neues dort zu entdecken gibt, was der Handlung weiterhelfen wird, aber für's Auge bietet sich eben kaum etwas Neues. Wenn die Handlung dem Spieler mal freie Hand lässt, dann kann man häufig an zwei Rätsellösungen gleichzeitig arbeiten, ohne meist zu wissen, wieso man einen Gegenstand jetzt ausgerechnet hier oder da eingesetzt hat. Der Sinn wird einem meist erst später klar. Aber trotz dieser Schwächen besitzt das Spiel eine Qualität, die viel stärker wiegt und das ist der Humor, mit dem der Spieler (meist nach genau diesen Frustsituationen) belohnt wird. Wenn weinende Augen nach verzweifelten Gegenstandssuchen zurückbleiben, dann vom Lachen in den zahlreichen humorvollen Situationen, die nach jedem Rätsel, nach jedem Weiterkommen in der Handlung, folgen. Übrigens trägt zum Unterhaltungsfaktor, gerade auch in langwierigen Passagen, der unterhaltsame Soundtrack bei. Die Musik verwöhnt das Ohr mit heiteren Melodien, die aufkommende Langeweile weit hinauszögern. Gleichzeitig schafft es die Musik, dass das Erzähltempo handlungsfreier Passagen nicht verloren geht und der Spieler so nie gänzlich aus dem Schwung kommt.
Zurück bleibt für mich ein durchweg positiver und aufgeheiterter Eindruck, der sich kaum von den langwierigen Suchen hat trüben lassen.
Jutta hat geschrieben:Es hat sowas Labyrinthartiges.
Gerrit hat geschrieben:darf ich das für meine HP übernehmen wenn ich das in meine HP einfüge?
Gerrit hat geschrieben:Also ich verzweifele auch ann dem Rätsel![]()
Mach erst mal Pause
Hazel hat geschrieben:Fuer mich war uebrigens bisher der "Beistelltisch mit Tischlampe" bei der Flucht aus der Yetihuette der Brueller.
Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 16 Gäste