Denn wo so extreme Kräfte wirken (bei der Black Mamba sind es kurzzeitig 4,5 G), da muss der Körper hohen Belastungen widerstehen. Die wirklich großen Achterbahnen bedeuten manchmal sogar eine stärkere Belastung als Astronauten bei einem Astronautentraining durchstehen müssen, wobei es bei denen natürlich eine längere Belastung des Körpers gibt.
Genau das macht manche Achterbahnen so gefährlich für Menschen, deren Körper in irgendeiner Form geschwächt ist. Die Warnschilder, die Schwangere, Herzkranke, Blutdruckkranke, Rückenkranke, usw. davor warnen, eine Attraktion zu betreten, stehen nicht grundlos da und sollten ernst genommen werden, außer man kann die Attraktion einschätzen und informiert sich vorher über die Belastungen, denen man dort ausgesetzt ist.
Ich bin die Bahn ja einmal gefahren und muss wirklich sagen, dass ich an meine persönliche Grenze gestoßen bin und es mich nicht wundert, dass man darin sogar den Tod finden kann. Es tut mir Leid, dass es bei dem Mann, der scheinbar nur die Gruppe von Jugendlichen begleiten wollte / sollte, dazu gekommen ist.

Man sagt immer leichtfertig, dass jeder selbst wissen muss, was er sich zumuten kann, aber es gibt auch Menschen, denen ein eventueller Herzfehler nicht bekannt ist oder die wenig Erfahrungen mit extremen Attraktionen haben. Ich finde, dass hier auch mal Freizeitparks ihre Geldgier außer Acht lassen sollten und Attraktionen bauen sollten, die nicht gesundheitsgefährdend sind. Es wird zwar von Ärzten bestätigt, dass Achterbahnen so generell nicht gefährlich sind, wenn man über keine Vorerkrankungen verfügt, aber dass eine weniger extreme Attraktion auch weniger Schaden anrichtet, das liegt ebenso auf der Hand.
Wieso muss man Bahnen entwerfen, bzw. bauen, die ein Astronautentraining toppen? Kein Freizeitparkbesucher hat vor, zum Mond zu fliegen... Es gibt genügend Achterbahnen, die ihre Qualität auch ohne mordsmäßige G-Kräfte unter Beweis stellen. Der Freizeitpark "De Efteling" macht es schon jahrelang vor, wie man familiengerechte Achterbahnen bauen kann, die trotzdem zu den besten Bahnen überhaupt gehören. Eine gewisse Verantwortung haben die Freizeitparks einfach auch zu tragen, um derlei Unfälle zu vermeiden. Es gibt Parks (allerdings wenige), bei denen die Grenze zwischen Spaß und Lebensgefahr zu sehr verwischt.
Was mir auch so gar nicht gefällt, ist diese neue Welle der "Launch Coaster". Diese Achterbahnen werden per Magnetkraft innerhalb von kürzester Zeit auf eine hohe Geschwindigkeit beschleunigt. Meist gelangt man von 0 auf 100 kmh in nur 2,5 Sekunden. Beeindruckende Zahlen, aber ebenso hohe Belastungen. Ein 12-jähriger Junge hat im Disneyland Paris bereits vor gemacht, dass man auch gerade in diesen Bahnen sterben kann. Kein Wunder: Wie soll sich denn der Körper auch vorher auf die Belastung einstellen, die ihn erwarten wird? Es gibt nichts Natürliches, mit dem man aufgewachsen ist, dass einen auf eine solche Beschleunigung vorbereitet hätte. Für den Körper ist sowas ungewohnt.
Daher meide ich diese Bahnen auch größtenteils - das überschreitet eine Grenze bei mir. Dann lieber Bahnen mit ganz normalem Kettenlift. Dieser Lifthügel hat nämlich einen entscheidenden Vorteil: Er sorgt dafür, dass sich der Körper vorbereiten kann. Das ist dann so ähnlich wie das Aufwärmen vorm Sport. Man bereitet sich seelisch und körperlich auf eine Belastung vor. Das wurde auch bereits so von Ärzten ermittelt.
Gut - die Black Mamba hat einen Kettenlift, aber da kommt dann eben dieser extreme Fahrtverlauf dazu, von dem ich selbst ganz schön überrascht war. Und darauf kann nicht mal ein Kettenlift vorbereiten. Ein paar weniger G-Kräfte hätten der Bahn gut gestanden und solche Unfälle hätten auch in Zukunft vermieden werden können.