Die Tabak-Geschichte hatte ich schon mal hier erzählt. Der Tabak wuchs hervorragend und dann kam die Erntezeit. Wir hatten dann die Blätter gepflückt und auf dem Dachboden getrocknet. Und dann?  
 
 Wir hatten bei Bekannten der Kriegsgeneration nachgefragt, was man mit den Blättern anstellt. Dazu muss man sagen, dass nach dem Krieg beinahe jeder auf dem Land oder mit Schrebergarten Tabak selbst hergestellt hatte. Alle Befragten sagte "Nach dem Trocknen der Blätter musst du diese fermentieren!!!"
Auf meine Frage, wie man fermentiert, kam stets die Antwort, das hätte man vergessen, aber es sei ganz wichtig!  

 Ein Befragter meinte, man hätte die Blätter in einen Steintopf geschichtet, alles mit einer Brühe begossen und anschließend mit einem Stein beschwert. Nach längerer Wartezeit sei dann der Tabak fermentiert und könnte geschnitten werden. Die Zusammensetzung dieser Brühe konnte ich leider nie erfahren. Einige konnten sich noch an Pflaumensaft erinnern, es gab mehrere diffuse Antworten, aber mehr auch nicht. Ich hatte dann ein getrocknetes Blatt zerkrümelt und in der Pfeife geraucht - es schmeckte sehr "gewöhnungsbedürftig".  
 
 Schade, dass solche Rezepte verloren gegangen sind!