Das Rätsel des Master Lu

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Moderator: Bergmar Daghov

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Das Rätsel des Master Lu

Beitragvon Bergmar Daghov » 18. Apr 2023, 00:35

Nach ein paar neueren Spielen ist jetzt mal wieder Zeit für einen oder vielleicht auch mehrere Klassiker. Also habe ich mich nach längerer Zeit mal wieder mit Dfend/Dosbox beschäftigt und es nach viel Zeit, Try & Error und Glück irgendwie geschafft Gene Machine und Master Lu zu installieren.

Master Lu läuft jetzt auch so halbwegs. Nachdem ich das Spiel jetzt wie bei einem alten Auto im Winter immer etwas warmlaufen lasse (ich bilde mir ein, das hilft :-D ) und anschließend erst einmal die CPU-Zyklen solange verändere, bis ich denke, dass es flüssig läuft, schmiert es mir auch nicht mehr ab.
Dieser Wert scheint je nach Tageform des Spiels variabel zu sein, was zugegebenermaßen nicht ganz logisch erscheint, aber ich weiß eh nicht, was ich da eigentlich mache, also juckt es mich auch nicht. :-D

Das Spiel läuft jetzt also ohne sich alle paar Minuten aufzuhängen, was ich sehr schön finde. Denn Master Lu war damals eines der ersten Adventures, welches ich gespielt habe und ich hatte es noch als ein Spiel mit einer ganz besonderen irgendwie geheimisvollen (villeicht trifft es das englische Wort "strange" in dem Fall besser) Atmosphäre in Erinnerung, die sich vermutlich auch dadurch ergibt, dass sich reelle Charaktere duch eine künstliche durch die technischen Möglichkeiten noch nicht so perfekten starre Spielwelt bewegen. Eine Stimmung, die sich auch bei Darkseed II ergibt, welches ich auch mal wieder spielen könnte, sofern ich es zum Laufen bekomme. Die Spiele hatten damals beide, als ich sie das erste Mal gespielt hatte, immerhin schon ein paar Jahre auf dem Buckel.

Und dieses alles konnte ich jetzt nach all der Zeit noch immer feststellen. Manchmal stellt man ja fest, dass nach längerer Zeit der Eindruck aus welchen Gründen auch immer inzwischen ein anderer ist. Ich staune auch über die Detailverliebtheit und den Umfang, über den Master Lu verfügt. Alles ist bis ins Kleinste ausgearbeitet.

Ich spiele es jetzt schon ein paar Tage und jetzt zeigen sich allerdings auch ein paar Schwachpunkte, die sicherlich auch altersbedingt zu erklären sind.

So sollte man am Besten eine Knabberbox (je nach Vorliebe süss oder herzhaft) in Griffweite haben. In die kann man dann in aller Ruhe hinein langen und sich die Zeit vertreiben, wenn unser Hauptdarsteller Ripley durch die Bilder in Zeitlupe trödelt. Auch wünscht man sich einen Doppelklick, so dass er sofort das Bild verlässt oder dass man verschiedene Optionsmöglichkeiten durchschaltet und man nicht immer seinen Cursor zum unteren Bildschirmrand uim Auswählen bewegen muss, aber vermutlich ist beides zum Erscheinen des Spiels leider noch nicht erfunden.

Ärgerlicher, aber auch noch mehr oder weniger der Zeit geschuldet ist das pixelgenaue Absuchen der Bilder nach versteckten Gegenständen. Ein Spielkarte etwa, ein Pik-Ass etwa, welches an einer Tapete versteckt ist, ist gar nicht zu erkennen und nur durch Zufall zu entdecken. Und auch in einem Geheimlabor muss man mit den zahlreichen Gegenständen pixelgenau arbeiten, was aus heutiger Sicht (aber vielleicht auch schon damals) nicht mehr so richtig für Vergnügen sorgt.

Ebenfalls schade ist, dass es keine Untertitel gibt. So muss man den Ton etwas lauter stellen um alles Gesprochene mit den Nebengeräuschen, die man nicht getrennt regeln kann, gut zu verstehen.

Überhaupt bin ich mir noch nicht sicher, ob ich Master Lu aus diesen Gründen zuende Spielen werde, da es auch ohne dem nicht ganz einfach ist. Aber momentan erfreue ich mich einfach an dem Charme des alten Spiels und so hat es sich jetzt schon gelohnt. Daumen_hoch
schöne Grüße, André :)

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Re: Das Rätsel des Master Lu

Beitragvon Gerrit » 18. Apr 2023, 06:57

Mit D-Fend konnte ich sogar Das Rätsel des Master Lu unter Windows 2011 installieren

Mir als jemand der sich für Archäologie Interessiert hat es sehr gefallen

Und die Deutsche Sprachausgabe ist gut.
Ich weiß, dass ich nicht weiß.

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Re: Das Rätsel des Master Lu

Beitragvon Myro » 18. Apr 2023, 16:51

Ich halte Master Lu für eine ziemliche Gurke, habe mich damals tödlich gelangweilt, wenn ich mich nicht geärgert habe, dann zu einer Komplettlösung gegriffen, das Spiel durchgeklickt und verkauft. Ich weiß, dass es als Klassiker gilt, aber ich kann mich an kein einziges gutes Rätsel in dem gesamten Spiel erinnern. Ein Ausschnitt aus meinen Notizen (enthält Spoiler zum Peiping-Abschnitt):

Versteckt:Versteckten Text anzeigen
Das Meiste, was bei Master Lu verkehrt läuft, kann man schon im Peiping-Abschnitt erkennen. Ripley möchte die Halle der Klassiker betreten, doch wird ihm der Zutritt verwehrt, weil er keinen gültigen Passierschein vorweisen kann. Seine chinesische Begleiterin zieht daraufhin los, um die Erlaubnis zu beschaffen, doch Ripley will nicht warten und seiner Begleiterin beweisen, daß er auch ohne Erlaubnis in die Halle gelangen kann und das sogar schneller, als wenn er sich erst um die Bürokratie kümmert. Das Rätsel besteht also darin, die Mauer zur Halle der Klassiker zu überwinden. Die Aufgabe wird dadurch verkompliziert, daß Ripley von einem Bettler beobachtet wird, der ihn an die Polizei verrät, sobald Ripley versucht, die Mauer zu übersteigen. An dieser Aufgabe gefallen mir mehrere Dinge nicht. Zum ersten ist sie völlig sinnlos, denn die Schwierigkeit, die Ripley hier zu überwinden hat, ist eine vorgebliche. Er käme ja in die Halle der Klassiker, auch ohne den Hausfriedensbruch zu begehen. Mehr noch: da der Hausfriedensbruch im Falle seiner Entdeckung damit endet, daß Ripley zum Tode verurteilt und sein Kopf in einem Korb über dem Eingang zur Halle der Klassiker ausgestellt wird, ist das Risiko, das Ripley aus Sportsgeist einzugehen bereit ist, geradezu absurd. Mit anderen Worten: kein vernünftiger Mensch würde das tun. Zum zweiten muß man als Spieler jetzt die richtigen Assoziationen haben, um weiterzukommen. Man muß erkennen, daß der Bettler sein Einkommen durch das Sammeln von Metallschrott aufbessert. Das habe ich nicht erkannt. Dann muß man erkennen, daß eine alte Dame, die in der Straße Tauben füttert, das Futter in einem Stahlhelm aufbewahrt. Den Stahlhelm hatte ich für eine Tonschüssel gehalten und den Hotspot nicht gefunden, weil er zu nah an dem Hotspot liegt, der die alte Dame bezeichnet. Jetzt muß man die Assoziation haben, daß man den Metallhelm irgendwo hintut, wo der Bettler ihn zwar sehen, aber nicht erreichen kann. Dazu muß man den Helm natürlich erst einmal haben. Die alte Dame will ihn nicht hergeben, weil er eine Erinnerung an ihren gefallenen Sohn darstellt. Darauf, ihr das Photo zu zeigen, das Ripley als Soldaten zeigt, bin ich zwar sogar selbst gekommen, aber die Reaktion der alten Dame finde ich überhaupt nicht nachvollziehbar. Sie schenkt Ripley den Helm ihres Sohnes, weil Ripley auch im Krieg gekämpft hat. Ripley wirft den Helm daraufhin vor den Augen der alten Dame (!) auf eine Markise. Das bringt den Bettler dazu, wie ein Blöder vor der Markise (und der alten Dame) herumzuzappeln, weil er den Helm aufsammeln und dem Schmied verkaufen will, auf dessen Markise der Helm liegt. Tut mir leid, das ist komplett schwachsinnig und an Absurdität nicht zu überbieten. Und Master Lu besteht leider fast ausschließlich aus solchen Aufgaben.
Eine Entscheidung zu treffen ist ein Massenmord an Möglichkeiten.

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Re: Das Rätsel des Master Lu

Beitragvon Bergmar Daghov » 18. Apr 2023, 17:20

Gerrit hat geschrieben:Mit D-Fend konnte ich sogar Das Rätsel des Master Lu unter Windows 2011 installieren


Ja, mit Dosbox/D-Fend habe ich schon so manchen Klassiker installiert bekommen, auch wenn es nicht immer funktioniert und verdanke ich somit viele unterhaltsame Adventure-Abende und ist wirklich Gold wert.

Myro hat geschrieben:Ich weiß, dass es als Klassiker gilt, aber ich kann mich an kein einziges gutes Rätsel in dem gesamten Spiel erinnern. Ein Ausschnitt aus meinen Notizen (enthält Spoiler zum Peiping-Abschnitt):


Es waren für mich bisher auch einige gute und logische Rätsel dabei, aber grundsätzlich kann ich Deinen Gedanken teilen, auch speziell, was Dich beim Abschnitt in Peiping gestört hat. Das wäre auch der Grund - neben der extrem langsamen Laufweise - warum ich mir durchaus vorstellen kann, es trotz der von mir erwähnten positiven Eigenschaften und der Zuhilfenahme der Lösung, die bereits als fleißiger Helfer neben mir liegt, nicht zuende zu spielen. 8)

Nachtrag: Es wird immer weniger nachvollziehbarer, was man als nächstes tun soll. Noch halten die Komplettlösung und ich tapfer durch. Wie lange noch? :-k :-D
schöne Grüße, André :)



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Re: Das Rätsel des Master Lu

Beitragvon Bergmar Daghov » 23. Apr 2023, 01:28

Ich bin immer noch mit Master Lu zugange. Ich habe jetzt das Labyrinth durchquert und bin damit jetzt weiter als damals, als ich es das erste Mal gespielt habe.

Das bedeutet stumpfes Herumgelaufe ohne Logik in immer den gleichen Gängen des Labyrinths. Ein völlig sinnfreies Unterfangen, auch mit Komplettlösung noch eine Zumutung. Ohne Lösung wäre ich wohl zwei Wochen oder so herumgeirrt. Keine Ahnung, wer sich sowas auch damals schon ohne Lösung freiwillig angetan hat. Ripley sagt nach erfolgreicher Erkundung wie zum Hohn auch noch, dass er Labyrinthe hasst.

Tatsächlich spiele ich es immer noch, obwohl es eigentlich keinen Sinn ergibt, weil man oft nur raten kann, was als nächstes zu tun ist. Lediglich das Flair und die Frage, wie sich die Story entwickelt, haben mich heute noch weiterspielen lassen.
Jetzt habe ich nach der Beendigung des Labyrinths theoretisch mit der Osterinsel wieder eine neue Location erschlossen, die ich erkunden könnte. Das mache ich vielleicht noch. Aber eigentlich sollte ich das Ganze dann wohl langsam mal vorzeitig beenden, weil es trotz striktem Spielen nach Lösung furchtbar lahm und somit ein Zeiträuber ist. Ich habe immerhin noch zahlreiche Adventures auf Halde, die entweder noch oder wieder einmal gespielt werden wollen. :|
schöne Grüße, André :)



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Re: Das Rätsel des Master Lu

Beitragvon Gerrit » 23. Apr 2023, 08:45

Mir hat es gefallen-
Ich weiß, dass ich nicht weiß.

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Re: Das Rätsel des Master Lu

Beitragvon Gerrit » 23. Apr 2023, 09:53

Welches ich ganzoft angefangen habe und dannnn wieder abgebrochen war Myst.
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Re: Das Rätsel des Master Lu

Beitragvon Bergmar Daghov » 23. Apr 2023, 11:53

Gerrit hat geschrieben:Welches ich ganzoft angefangen habe und dannnn wieder abgebrochen war Myst.


Generell gefällt es mir ja auch, weswegen ich es ja immer noch spiele und so ungerne abbrechen möchte. Wenn ich mal fragen darf: Inwieweit Du bei Master Lu denn eine Lösung verwandt? :-k

Myst hatte ich übrigens damals relativ schnell wieder deinstalliert. :-D
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Re: Das Rätsel des Master Lu

Beitragvon Gerrit » 23. Apr 2023, 21:08

Ich habe nach Lödung gespielt


ging mir um die Story
Ich weiß, dass ich nicht weiß.

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Re: Das Rätsel des Master Lu

Beitragvon Bergmar Daghov » 23. Apr 2023, 23:32

Gerrit hat geschrieben:ging mir um die Story


Das kann ich gut verstehen. Ich habe gerade noch kurz weitergespielt und bin ja auf der Osterinsel gelandet. Jetzt scheint das Spiel nach dem blöden Labyrinth doch wieder Fahrt aufzunehmen. Es fällt wirklich schwer aufzuhören. Jetzt spiele ich wohl doch erst mal weiter. :-D
schöne Grüße, André :)



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Re: Das Rätsel des Master Lu

Beitragvon Bergmar Daghov » 2. Mai 2023, 10:35

So, nur kurz: Master Lu habe ich tatsächlich straight nach Lösung zuende "gespielt". Story, Stimmung und überhaupt alles supercool. Wenn es nicht so schwergängig und nachvollziehbarere Rätsel gehabt hätte, hätte es sicher ein absolutes Topp-Spiel sein können. Hätte... :|
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Re: Das Rätsel des Master Lu

Beitragvon Myro » 3. Mai 2023, 00:06

Dann liegst Du nicht so weit von meiner Einschätzung entfernt. Ich habe auch an der Story zu mäkeln, aber versenken tun es auch meiner Meinung nach die Rätsel.
Eine Entscheidung zu treffen ist ein Massenmord an Möglichkeiten.


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