Und halt du mich für bescheuert, aber ich habe deinen Beitrag vor dem Schlafengehen gelesen und konnte dann nicht mehr einschlafen, weil ich mir sofort vorzustellen versucht habe, wie du dich fühlst.
Ich habe nach dem ersten Durchspielen tatsächlich auch mehrere Tage! gebraucht, um das erst mal alles zu verarbeiten. Ich kann mich offen gestanden nicht mehr erinnern, ob ich eine Träne vergossen habe. In dem Zusammenhang ist mir eigentlich nur das Finale von Syberia und das letzte Drittel von Syberia 2 präsent, sowie diverse Filme.
Aufgewühlt war ich aber in jedem Fall ziemlich, bis hin zu geschockt bei manchen Szenen.
Wie hast du denn diese ewig lange Schleichpassage im Finale empfunden? Ich fand die das einzig schlechte Element am Spiel, auch wenn man immer zurückspulen konnte, wenn man entdeckt wurde. Das passte rein spielerisch einfach nicht zu den vorherigen Kapiteln. Von der Handlung her war diese Gedankenwelt natürlich schon extrem passend, aber ohne massenweise Gegner hätte das Ganze auch funktioniert.
Hast du beide Enden ausprobiert? Kommt es dir auch so vor, dass es im Prinzip nur ein gutes Ende gibt? So empfand ich es jedenfalls. Im Prinzip vermittelt das Spiel die ganze Zeit über eine Botschaft und stellt dich am Ende vor die Wahl, ob du diese auch gelernt und verstanden hast. Im Treff gingen die Meinungen dazu aber extrem auseinander. Ich hatte mich da mal im Nachhinein eingelesen. Und die Tatsache, dass es sogar einen Comic gibt, der das "schlechte" Ende voraussetzt und die Handlung fortsetzt, unterstreicht das auch noch mal.
Hast du manche vorherigen Entscheidungen oder Verhaltensweisen bei Charakteren im Nachhinein bereut? Neben der emotionalen und philosphischen Schiene hat das Spiel ja auch tatsächlich eine sehr wendungsreiche und spannende Handlung.
Im zweiten Durchgang hatte ich jedenfalls wirklich Probleme, die Charaktere so zu behandeln, wie es für die Situation angemessen wäre - einfach, weil es da dieses Hintergrundwissen gab, wer gut und wer böse ist.