Huch, und das war's dann auch schon mit dem Raben.
Trotzdem muss ich sagen, dass mich "The Raven" durchaus begeistert hat. Es macht wirklich Spaß, mit den verschiedenen Charakteren zu interagieren und es macht Spaß den Hauptcharakter zu spielen, aber auch die anderen beiden, die später ins Spiel kommen. Die Charaktere haben jeweils alle eine ganz eigene Persönlichkeit und den nötigen Tiefgang. Die Schauplätze sind allesamt sehr schön gestaltet und laden zum Erkunden ein. Ich hätte mir nur auf dem Schiff und vor allem in Kairo mehr Bewegungsfreiheit gewünscht. Man war zu sehr auf die relevanten Orte beschränkt. Außerdem hätte ich gerne mehr Hotspots zum Erkunden gehabt, die nichts mit der Handlung zu tun haben. Dass man im Laufe der Handlung alle Schauplätze dann noch einmal aus einer anderen Sicht durchläuft, hat mich überhaupt nicht gestört, sondern mich sogar begeistert. Diese zweite Handlung hat man perfekt in die erlebte Handlung eingefädelt und es ist ein geschickter Schachzug, wie sich nach und nach mehr Geheimnisse aufklären. Es hat wirklich Spaß gemacht diesem Krimi zu folgen. Etwas mehr Tiefgang hätte ich mir nur für die Nebenhandlung mit dem Arzt gewünscht, aber das sind wirklich Wünsche und keine echte Kritik. Das Spiel funktioniert auch so ganz gut.
Nur die letzte, große Wendung
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- dass der Rabe eigentlich der Wachtmeister Zellner ist, fand ich etwas zu weit hergeholt. Dafür war alles vorher einfach zu unprofessionell mit der Spurensicherung, usw.. Ein Meisterdieb wie der Rabe hätte sich bestens mit so etwas ausgekannt und nicht wie mit rohen Eiern hantiert. Außerdem passte nicht, dass er mehrmals die Aktion gefährdet hat, indem er sich mit dem Inspektor anlegt.
Klar war das so ein schockierendes Finale, aber dann muss man das Ganze etwas besser begründen, finde ich.
Die Steuerung auf der PS4 war etwas hakelig. Die Charaktere blieben gerne mal an Gegenständen hängen. Außerdem liegen keine Anleitungen mehr bei (wie inzwischen üblich...) - das wurde mittels kurzem Tutorial erklärt. Doof nur, wenn selbiges nach eigenen Angaben die komplette Steuerung erklärt und man dann das Aufrufen des Tagebuchs und die Hotspot-Anzeige erst zufällig finden darf... Nun sind Adventures nicht furchtbar komplex, aber wenn man schon auf Anleitungen verzichten will, dann sollte man das Tutorial besser gestalten und nicht nur einfach dahin rotzen. Letztendlich muss ich aber sagen, dass ich mit dem Tagebuch ohnehin nicht viel anfangen konnte. Normalerweise lese ich die gerne, weil sie den Charakteren und den Handlungen mehr Tiefe verleihen, aber da neue Einträge immer wieder zu bereits gelesenen Themen nachgetragen wurden, machte es am Ende überhaupt keinen Spaß mehr, sich überall durchzuwühlen, wo es möglicherweise einen neuen Eintrag gibt. Also habe ich es am Ende kaum noch aufgerufen. Gestört haben außerdem die langen Ladezeiten auf der PS4, da jede Szene separat geladen wurde.
Insgesamt aber hat mir das Spiel sehr gut gefallen. Ich mochte die Charaktere, ihre Geschichten, den Verlauf der Handlung und die hübschen Schauplätze. Später gab es zwar mal häufiger Grafikfehler, aber wenn man im Zug z.B. die vorbeirauschende Bergwelt sieht, dann ist das schon beeindruckend designt. Den Soundtrack fand ich zwar insgesamt gut, aber am Ende dann doch etwas zu fröhlich. Einige Szenen hätten dann doch eher filmhafter und weniger videospiel-artig unterlegt sein müssen.
So, und nun geht es zurück in die Steinzeit - um genau zu sein ins Jahr 1999. Ich spiele nämlich jetzt
Physikus.
Das Spiel habe ich mir damals schon gekauft und es auch zwei Mal installiert und angespielt, aber immer wieder beendet. Jetzt will ich es endlich mal durchspielen. Das aber geht nicht mehr mit meiner gekauften CD-Version - die ist seit Windows 7 nicht mehr lauffähig. Stattdessen bietet Braingame im hauseigenen Onlineshop aber überarbeitete Versionen für Windows 7 an und ich war so mutig und habe mir das Spiel dort noch einmal gekauft. Es läuft auch unter Windows 10 noch fast reibungslos. Lediglich die Bildschirmauflösung muss man vor dem Spiel manuell anpassen auf 800 x 600 Pixel. Und mit sowas hab ich zu jener Zeit mal standardmäßig gespielt.
Mich hat bei "Physikus" jedenfalls schon immer begeistert, dass es viele Animationen gab und dass die Schauplätze sehr aufwendig gestaltet waren. Lediglich meine eigene Doofheit und die große Wissensdatenbank dieses Lernspiels haben mich immer wieder abgeschreckt. Ob ich jetzt, wo ich ja nicht einmal mehr in der Schule bin, wirklich diesem Spiel gewachsen bin... wir werden es sehen.