Was spielt ihr zur Zeit?

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Moderator: Bergmar Daghov

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Sauron
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Re: Was spielt ihr zur Zeit?

Beitragvon Sauron » 13. Jan 2021, 19:38

Nach 66 Minuten in "Playne" und dem ersten freigeschalteten Geschichts-Kapitel erlaube ich mir mal ein erstes Urteil:

Das Spiel selbst halte ich für deutsche Spieler für Müll...! Viele, viele Texte sind nicht übersetzt. Darunter auch ein Großteil des Tutorials, das einem erst einmal beibringt, was das Spiel bewirken soll, was Meditation allgemein ist, wie man sie anwendet und welche Fehler man vermeiden muss. Zwar ist alles recht simpel geschrieben, aber dennoch das wenigste in meiner Sprache. Spätestens nach dem Tutorial habe ich mich so sehr über diese Geldverschwendung aufgeregt, dass ich dann auch dringend die Meditation brauche. :roll: :twisted: Die Dauer der Übung darf man frei wählen. Selbst eine Minute wäre legitim und würde als Fortschritt gewertet - ich einige mich auf die Hälfte der Empfehlung, also 10 min. und muss ziemlich schnell feststellen: gar nicht so leicht, einfach mal den Kopf komplett auszumachen und an nichts mehr zu denken, außer an seine eigene Atmung. Die Zeit geht tatsächlich ziemlich schnell vorbei und ich freue mich, dass ich die erste Sitzung mehr oder weniger erfolgreich hinter mich gebracht habe. Ich spreche also wieder mit meinem mentalen Führer, dem Fuchs, aber der hat, außer einen völlig konfusen Dialogbaum, den ich dank Denglisch auch nicht immer durchblicke, nichts Neues zu bieten. Das regt mich wieder so auf, dass ich eigentlich noch mal meditieren müsste, aber: ich dürfte zwar, aber einen Fortschritt erreiche ich dadurch nicht mehr. Ich muss morgen wiederkommen.
Ohne bisher besagte Handlung erlebt zu haben, quäle ich mich wieder ins Spiel und mache die nächste Sitzung mit. Erfreulich: Nun stehen mir verschiedene Meditationsarten zur Auswahl, von denen ich jetzt schon 3 ausprobiert habe. Zwei davon auch mit Sprecher, der erwartungsgemäß Englisch spricht, ähm, aber wo sind die deutschen Untertitel?? Gut, man solle mit geschlossenen Augen meditieren, aber ich muss ja zumindest beim ersten Mal wissen, was der nette Herr da so von sich gibt. Ohne dass ich das weiß, ist diese Übung für mich doch vollkommen obsolet.
Das Spiel wird mit deutschen Untertiteln auf Steam vermarktet und ist für mich, so es sich aktuell präsentiert, eine absolute Mogelpackung und da sicherlich auch einige Ältere meditieren möchten, ist das Programm so für diese unbrauchbar. Dabei denke ich schon, dass das Konzept selbst einen Nutzen hat und auch mir auf Dauer etwas bringen wird.

Heute habe ich dann das erste Geschichtskapitel freigeschaltet, für das ich dann wieder vom Fuchs angequatscht werden. Anstatt einer belohnenden Handlung kommt ein Dialog zwischen ihm und mir mit irgendeinem Hippie-Geschwafel, der viel mehr noch einmal den Sinn von Meditation unterstreichen will. Ich habe mich bis auf die aufploppende Steam-Errungenschaft nicht wirklich belohnt gefühlt, zumal ich mich wieder über schlechte Übersetzungen und einen Großteil englischer Texte aufregen durfte.
Auch die Insel erweitert sich mit meinem Fortschritt, aber das fällt bisher kaum auf.

Trotzdem will ich vorerst noch dabei bleiben, allerdings dauert es mehrere Tage bis zum nächsten Fortschritt. "Nur" noch 9 Kapitel, bis die Geschichte abgeschlossen ist und eine neue, viel viel größere Insel freigeschaltet wird. Denn auch noch ein Nachteil des Spiels: Auf meiner jetztigen Insel darf ich mich nicht bewegen, bloß meditieren und dazu verschiedene Schauplätze wählen. Erst wenn ich die Geschichte durchgespielt habe, darf ich mich auch wirklich frei bewegen. Ich fände es besser, wenn die Änderungen der Insel deutlicher wären und ich nach der Meditation als Belohnung neue Orte oder Pflanzen und Tiere entdecken. Das würde mich mehr motivieren. Grafik und Musik sind nämlich wunderschön, machen aber kaum den Reiz des Spiels aus, da die Meditation wiederum still ist und ich ja die Augen eigentlich zu haben soll. So wäre eine direkte Belohnung danach wesentlich schöner geworden. So bleibt nur die sofortige Rückkehr zum Desktop.



"Das Geheimnis der Druiden" macht mir aktuell tatsächlich auch nicht mehr so viel Spaß wie früher, aber ich habe mich sehr gefreut, dass die Bugs tatsächlich durch GOG ausgebessert wurden! :-D Daumen_hoch
Frodo lag mit dem Kopf in Sams Schoß, tief im Schlaf versunken; auf seiner weißen Stirn lag eine von Sams braunen Händen, und die andere ruhte leicht auf seiner Schulter. In ihren Gesichtern stand Friede.
Gollum betrachtete sie. Ein seltsamer Ausdruck zog über sein ausgemergeltes Gesicht. Das Flackern schwand aus seinen Augen, und sie wurden trüb und grau, alt und müde.

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Re: Was spielt ihr zur Zeit?

Beitragvon Breit » 13. Jan 2021, 19:52

Hi,

Myro hole den alten Pentium aus der Garage. Mit einer VM bekommst du Shadowman nicht ans Laufen.

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Sauron
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Re: Was spielt ihr zur Zeit?

Beitragvon Sauron » 16. Jan 2021, 11:31

Nach über 7 Stunden "Das Geheimnis der Druiden" hier auch ein erstes Zwischenzeugnis. Bisher ist es eine Mischung zwischen "geniales Spiel" und "was für ein Mist"... Diese beiden Stimmungen wechseln sich irgendwie konsequent ab.
Sehr gut gefällt mir der Handlungsverlauf und die Thematik. Auch die Schauplätze sind sehr schön gestaltet. Für die damalige Zeit ist das alles sehr gut ausgestattet und selbst an kleinere Animationen wurde gedacht, damit es nicht ganz so leblos aussieht. Es gibt auch überflüssige Ansichten, die nicht zum Spielgeschehen beitragen, was mir in solchen Spielen immer gut gefällt, weil es sie etwas komplexer und lebendiger macht. Ich erkunde gerne Schauplätze - im Spiel ebenso wie im Reallife. Auch die Sprecher sind gut gewählt und die Dialoge an sich gut geschrieben. Mit meinem leicht chaotischen und nicht ganz lupenreinen Hauptcharakter kann ich mich auch gut identifizieren. Man darf sich zwar zurecht fragen, ob solche Dinge wie einen Bettler mit chemischen Alkohol ins Koma zu schicken, ihn dann auszurauben, es hinterher noch abzustreiten und dem Bettler später noch einen dummen Spruch dafür an den Kopf zu werfen, in ein Spiel gehört, aber es passt dennoch zum Verhalten meines Charakters, finde ich. Dass er nicht gerade die netteste Person ist und mit Eigenutz agiert, zieht sich ja durchs ganze bisherige Spiel.

Nerviger finde ich da eher die vollkommen an den Haaren hergezogenen Rätsel. Schlimmste Beispiele bisher waren auf dem Friedhof, wo man ein verschlossenes Metalltor mit klar erkennbarem Schlüsselloch öffnen muss. Was braucht man also dafür? Die Fallakte... ja ne, ist klar. Ebenso dort muss man das Mausoleum mit Salz bestreuen, damit es in sich zusammenbricht. Für ein Mystery-Spiel ist dieses Logikloch für mich ok, zumal es ja vorher angedeutet wird. Ich also zurück nach Scotland Yard, wo im Labor Mörser stehen, um das Salz zu zerstoßen, aber das funktioniert nicht... Kein Wunder, schließlich ist es ja auch viel logischer, dafür ein wichtiges Beweisstück zu benutzen und es mit einem Oberschenkelknochen zu zerkleinern. :roll:
Einige Rätsel habe ich bisher nur durch stumpfes und lustloses Ausprobieren gemeistert, bin aber dennoch bislang ohne Lösungshilfe unterwegs. Das Ausprobieren macht aber bislang einen großen Teil der Spielzeit aus, weil die Lösungswege so unklar sind, dass man wirklich immer wieder alles abgrast und durchprobiert.

Nicht ganz so gelungen sind die Dialogbäume. Ich finde nicht mal schlimm, dass ich nur mit bestimmten Gesprächsverläufen weiterkommen kann, aber dass ich dafür teilweise einen Großteil des vorherigen Gesprächs wiederholen muss, wirkt spielerisch total unrealistisch. Besser wäre es hier gewesen, wenn man sich bspw. beim Gegenüber entschuldigen kann, wenn man einen zu dreisten oder falschen Weg eingeschlagen hat. Da aber derartige Dialogbäume damals noch in den Kinderschuhen steckten, kann ich dem Spiel das aber verzeihen, zumal ich die Gespräche mit Esc abbrechen kann.

Erst jetzt beim zweiten Durchgang fällt mir übrigens auch die Schleichwerbung auf. Ob nun die Woolworth-Tüte oder der Epson-Drucker. Ich wusste gar nicht, dass Product Placement auch vor 20 Jahren schon so angesagt war. :-k
Frodo lag mit dem Kopf in Sams Schoß, tief im Schlaf versunken; auf seiner weißen Stirn lag eine von Sams braunen Händen, und die andere ruhte leicht auf seiner Schulter. In ihren Gesichtern stand Friede.

Gollum betrachtete sie. Ein seltsamer Ausdruck zog über sein ausgemergeltes Gesicht. Das Flackern schwand aus seinen Augen, und sie wurden trüb und grau, alt und müde.

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Re: Was spielt ihr zur Zeit?

Beitragvon Sauron » 18. Jan 2021, 23:47

Nach 18 Stunden und 25 Minuten bin ich endlich durch mit Das Geheimnis der Druiden - und das "endlich" ist wörtlich zu nehmen. Das Urteil beim zweiten Durchgang fällt dieses Mal deutlich negativer aus, was wohl auch daran liegen wird, dass ich erstmals fast ohne Lösungshilfe gespielt habe, was den Spielfluss sehr, sehr stark ausbremste. Insgesamt habe ich sie aber dennoch drei Mal verwendet, wie bei den beiden schwachsinnigen Endrätseln. Das erste unmögliche Rätsel ist das Einstellen eines Kalenders, dessen Lösung nur anhand eines nicht wiederholbaren Dialogs möglich ist, den man noch dazu (in meinem Fall) drei Tage vorher gehört hat. :roll: Und dann noch dieses lästige Labyrinth, das tatsächlich nur durch Ausprobieren schaffbar ist und sinnfrei gestaltet ist - hier auch besonders nervig die Kamerafahrten dazwischen. :roll: Die beiden Rätsel waren dermaßen lästig, dass sie mir am Ende jeglichen Spielspaß geraubt haben und der war schon davor nicht mehr allzu groß. Nicht selten bin ich verzweifelt durch sämtliche Schauplätze geschlurft und habe sämtliche Inventar-Gegenstände durchprobiert, weil ich überhaupt keine Ahnung mehr hatte, wo und wie es weitergeht. Gerade die Inventarrätsel waren dann doch zwischendurch ein wenig befremdlich... Ein Bettlaken als Fallschirm, das man vorher noch mittels Kerze anzünden muss - mensch, das probiere ich gleich morgen mal aus. :D
Dazu kamen einige Grafikbugs - einmal lagen alle Charaktere sogar auf dem Boden :shock: , aber es mag natürlich sein, dass dies den modernen Bildschirmauflösungen geschuldet ist.

Trotzdem ist das Spiel natürlich nicht nur schlecht. Vor Martin kann ich mich nur einmal mehr verneigen für seine Kunst Geschichten zu erzählen und Dialoge zu schreiben. Ein guter Spieleautor, der hoffentlich im Geschäft bleibt, auch wenn es eher still um ihn geworden ist, aber da ist ein großes Talent für so etwas vorhanden. Vor allem im weiteren Spielverlauf wirkte dann auch der Gesprächsfluss viel realistischer als anfangs.
Thematisch ist das Ganze natürlich auch voll auf meiner Wellenlänge und mir gefiel damals, wie auch heute, dieser kleine Ausflug ins Mittelalter. Da hätte man eigentlich gar nicht mehr mit gerechnet und dieser Twist in der Handlung hatte was.
Genial sind auch die vielen und vor allem langen, animierten Zwischensequenzen, die zu jener Zeit eigentlich auch ansehnlich und gelungen waren. Ich mag solche langen Zwischensequenzen.
Dialoge und Sprecher blieben hochwertig und fast immer perfekt. Keine Betonung schien zusammenhanglos. Das klang alles ziemlich gelungen.
Die Begleitmusik war ebenfalls nicht schlecht, hat mich aber zum Ende hin etwas genervt, was eventuell aber auch an den langwierigen Rätseln lag.
Bis zum Ende hin blieben auch wirklich alle Schauplätze gut gestaltet und weitläufig. Gerade in diesem Punkt wurde ein wirklich hohes Niveau aufrecht erhalten, das so nicht in vielen Spielen anzutreffen ist. Wenn ich bedenke, dass ich auch noch kurz vorm Finale diverse Schauplätze (wie die Küche) erkunden konnte, die nichts mit der Handlung zu tun hatte - sowas macht für mich die Spielewelt in Abenteuern erst lebendig und komplex. Ich finde es wichtig und interessant, auch unnötige Orte erkunden zu können.


Jetzt geht's erst mal wieder zurück zu Der Herr der Ringe Online, wo mich die allererste Gebietserweiterung erwartet, die für mich noch immer zu einer der schönsten Landschaften zählt, die die Entwickler entworfen haben: Evendim samt des großen Evendim-Sees. Dort durch die Ruinen des ehemaligen Königreichs Arnors zu streifen, ist einfach fantastisch und sieht auch nach 12 Jahren noch gut aus! Hier gibt es einfach eine perfekte Mischung aus allem und auch die Aufgaben sind hier wirklich abwechslungsreich. Die meisten habe ich aber schon erledigt. Nur der Epos mit Buch 10 fehlt mir aktuell noch, der in der alten Königsstadt Annuminas spielt.
Parallel dazu lese ich auch weiterhin den Roman, bin aber derzeit abends etwas lesefaul. :ff:
Frodo lag mit dem Kopf in Sams Schoß, tief im Schlaf versunken; auf seiner weißen Stirn lag eine von Sams braunen Händen, und die andere ruhte leicht auf seiner Schulter. In ihren Gesichtern stand Friede.

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Re: Was spielt ihr zur Zeit?

Beitragvon Myro » 19. Jan 2021, 10:58

Sauron hat geschrieben:Nach über 7 Stunden "Das Geheimnis der Druiden" hier auch ein erstes Zwischenzeugnis. Bisher ist es eine Mischung zwischen "geniales Spiel" und "was für ein Mist"... Diese beiden Stimmungen wechseln sich irgendwie konsequent ab.


Als ich Deinen Post gelesen habe, habe ich sofort meinen Verriss des Spiels von vor zwei Jahren noch einmal herausgekramt. Lustigerweise finde ich alle Rätselbeispiele, die Du erwähnst, auch in meiner Kritik wieder :D . Nur hatte ich nie den Eindruck von "geniales Spiel", sondern immer nur den Eindruck von "was für ein Mist".

Sauron hat geschrieben:Trotzdem ist das Spiel natürlich nicht nur schlecht. Vor Martin kann ich mich nur einmal mehr verneigen für seine Kunst Geschichten zu erzählen und Dialoge zu schreiben. Ein guter Spieleautor, der hoffentlich im Geschäft bleibt, auch wenn es eher still um ihn geworden ist, aber da ist ein großes Talent für so etwas vorhanden. Vor allem im weiteren Spielverlauf wirkte dann auch der Gesprächsfluss viel realistischer als anfangs.
Thematisch ist das Ganze natürlich auch voll auf meiner Wellenlänge und mir gefiel damals, wie auch heute, dieser kleine Ausflug ins Mittelalter. Da hätte man eigentlich gar nicht mehr mit gerechnet und dieser Twist in der Handlung hatte was.


Ich finde an der Geschichte nur die Basisidee interessant. Die ganze Durchführung knirscht. Das liegt daran, dass sich viele Rätsel bzw. Hindernisse nicht organisch aus der Handlung ergeben, sondern künstlich in die Handlung hineinkonstruiert werden mussten. Gute Beispiele sind das "Penner"rätsel, bei dem der Detective einem Bettler 60 Pence stehlen musste, obwohl er auf seiner Dienststelle zwei ihm gewogene Kollegen (die Datenbankrechercheurin, der Gerichtsmediziner) besitzt, von denen ihm sicherlich jeder das Geld geliehen hätte. Oder auch der aus heiterem Himmel eintretende Sinneswandel der Forschungsische, die ihn an der Tür des Instituts schroff abweist, am Telefon aber plötzlich die Hilfsbereitschaft in Person ist. Der Plottwist am Ende hat ein Logikloch, das so groß ist, daß man einen Panzer darin umdrehen kann.

Sauron hat geschrieben:Nicht ganz so gelungen sind die Dialogbäume. (...) dass ich (...) teilweise einen Großteil des vorherigen Gesprächs wiederholen muss, wirkt spielerisch total unrealistisch. (...) Da aber derartige Dialogbäume damals noch in den Kinderschuhen steckten, kann ich dem Spiel das aber verzeihen, zumal ich die Gespräche mit Esc abbrechen kann.


Die Unbeholfenheit, mit der durch die Dialogbäume gelaufen werden muss, hat das Spiel (neben den derbe dämlichen Rätseln) für mich gekillt. Ich habe nach jedem Gespräch in einer Lösung nachgeschlagen, ob ich eventuell einen Trigger übersehen habe. Denn im Gegensatz zu Dir finde ich die Dialoge nicht gut geschrieben. Ich habe sie ertragen. Das heißt aber auch, ich habe nicht versucht, jede Abzweigung in den Bäumen zu finden und zu nehmen. Dass Dialogbäume damals in den Kinderschuhen gesteckt haben, stimmt mMn auch nicht. LucasArts hat es vor "Das Geheimnis der Druiden" perfekt hinbekommen.

Meine Hochachtung, dass Du das Spiel weitestgehend ohne Lösung gespielt hast. Meiner Meinung nach ist das Spiel alles andere als einsteigerfreundlich, weil es einen ziemlich hohen Schwierigkeitsgrad hat, der aber eben leider nicht an anspruchsvollen, sondern an schlecht designten Rätseln liegt. Ich habe schon recht früh angefangen, in eine Lösung zu spieken, und habe den Teil im Kloster nach meiner Erinnerung nur noch nach Lösung durchgeklickt. Zu dem Zeitpunkt wollte ich aber auch einfach nur noch das Ende sehen und das Spiel von der Platte putzen.
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Re: Was spielt ihr zur Zeit?

Beitragvon Sauron » 19. Jan 2021, 14:19

Ich muss auch zugeben: Während ich das Spiel jetzt erstmals ehrlich durchgespielt habe, musste ich mehrmals an dich und deinen Verriss denken. :lool:

Was genau gefiel dir denn am Plottwist zum Mittelalter nicht?
Da das Spiel von Anfang an mit mystischen Elementen hantierte, war die Zeitreise für mich eigentlich vollkommen ok. Zumindest waren alle Handlungselemente ja durchaus begründet. Ich kann an der Grundhandlung selbst jedenfalls nichts erkennen, was den Ausflug ins Mittelalter nicht erlaubt hätte. OK, ich habe mich vielleicht ein bisschen gewundert, wieso sich die Ritter gar nicht an der Kleidung und den Inventar-Gegenständen gestoßen haben, die unsere beiden Helden mitgenommen haben, aber gut. :wink: Ich fand's trotzdem ok, weil das Spiel eben von Anfang an nie allzu realistisch sein wollte.

Nur das Finale fand ich unlogisch, als unser Hauptchrakter seine Freundin umbrachte, damit der Schwur des Druiden gebrochen ist, dass ihr nichts zustoßen dürfe. Das war irgendwie widersinnig. Es ist ja schließlich nicht der Druide gewesen, der ihr Schaden zugefügt hat und die beiden befanden sich ja noch nicht einmal im Bannkreis des Rituals. Damit hat der Druide in meinen Augen seinen Schwur gehalten. Das war wieder eines von diesen unmöglichen schweren und unrealistischen Rätseln.
Frodo lag mit dem Kopf in Sams Schoß, tief im Schlaf versunken; auf seiner weißen Stirn lag eine von Sams braunen Händen, und die andere ruhte leicht auf seiner Schulter. In ihren Gesichtern stand Friede.

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Re: Was spielt ihr zur Zeit?

Beitragvon Myro » 19. Jan 2021, 18:03

Die Reise ist Mittelalter ist kein Plottwist, sondern entwickelt den Plot einfach weiter. Der Plottwist ist, dass der Detective den fiesen Obermotz nicht aktiv besiegt, sondern ihm eine semantische Falle gestellt hat.

Aber das Versprechen das der böse Obermotz abgegeben hat, wird dazu logisch unzulässig verbogen. Und die Konstruktion, dass Lord Sinclair Serstan und Serstan alone reincarnate ist, trägt auch nicht. Mit anderen Worten: mMn trägt Serstans Versprechen nicht für die Situation, in der der Tante etwas zustößt, und noch viel weniger ist Sinclair an das Versprechen gebunden. Das Ende ist ein semantischer Taschenspielertrick.
Eine Entscheidung zu treffen ist ein Massenmord an Möglichkeiten.

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Re: Was spielt ihr zur Zeit?

Beitragvon Uwe » 19. Jan 2021, 23:08

Das Spiel darf gar nicht kritisiert werden. Ohne das Spiel gäbe es dieses Forum hier nicht wo ihr jetzt dieses Meisterwerk schlecht macht. Es war quasi der Anfang, das Sandkorn auf dem alles aufbaute. Ohne das Schussrätsel wäre ich nie im HoT Forum gelandet hätte nie Jutta Tina Beate Gerrit uvm kennengelernt und mit der Abschaltung des Forums entstand diese kleine parallel Welt hier. Die Druiden stehen also über den Dingen. Es ist schon blasphemie sie hier schlecht zumachen :wink:
"So ist das Leben" , sagte der Clown und malte sich mit Tränen in den Augen, ein strahlendes Lächeln ins Gesicht.

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Re: Was spielt ihr zur Zeit?

Beitragvon Sauron » 19. Jan 2021, 23:16

Dann hat das Spiel auf jeden Fall eine Auszeichnung mit Herz verdient. :nick: :-D :-D

Wobei: Du wärst spätestens bei diesem unsäglichen Abschlussrätsel von TMOS ebenfalls im HoT-Forum gelandet. :lol: Zu der Zeit kam ich nämlich dann in die Truppe. :wink:
Frodo lag mit dem Kopf in Sams Schoß, tief im Schlaf versunken; auf seiner weißen Stirn lag eine von Sams braunen Händen, und die andere ruhte leicht auf seiner Schulter. In ihren Gesichtern stand Friede.

Gollum betrachtete sie. Ein seltsamer Ausdruck zog über sein ausgemergeltes Gesicht. Das Flackern schwand aus seinen Augen, und sie wurden trüb und grau, alt und müde.

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Re: Was spielt ihr zur Zeit?

Beitragvon Uwe » 19. Jan 2021, 23:28

:-D Ich werde die Druiden sicher nicht noch Mal spielen. Werd mir meine verklärte Erinnerung nicht kaputt machen :-D
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Re: Was spielt ihr zur Zeit?

Beitragvon Gerrit » 20. Jan 2021, 00:18

Jo ich habe mich auch damals wegen den Druiden im House of tales forum angemeldet
Ich weiß, dass ich nicht weiß.

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Re: Was spielt ihr zur Zeit?

Beitragvon Bergmar Daghov » 20. Jan 2021, 00:30

Mir hat das Geheimnis der Druiden allen Fehlern im Rätseldesign zum Trotz oder was man sonst noch finden kann auch sehr gefallen. Habs zwei Mal gespielt und es ist mir bestimmt demächst auch noch mal ein drittes Spielen wert. 8)
schöne Grüße, André :)

Wenn Du tot bist, merkst Du es nicht. Schwerer ist es für die anderen. Genauso ist es, wenn Du blöd bist.

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Re: Was spielt ihr zur Zeit?

Beitragvon Gerrit » 20. Jan 2021, 08:15

Ich werde es auch noch mal spielen :-D
Ich weiß, dass ich nicht weiß.

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Re: Was spielt ihr zur Zeit?

Beitragvon Leon » 20. Jan 2021, 08:50

Ich mag es auch sehr und habe es schon x gespielt. Wird mal wieder Zeit! :lool:
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Re: Was spielt ihr zur Zeit?

Beitragvon Sauron » 23. Jan 2021, 19:03

Nach guten 7 Stunden sind Buch 10, 11 und 12 beendet. Größtenteils wurden auch hier noch einmal alte Gebiete wiederverwertet, sodass das alles etwas zügiger ging.
Ab Buch 13, das jetzt dran ist, schlug der Entwickler einen neuen Weg ein. Mit einem neuen Buch gab es in der Regel auch immer ein neues Gebiet. Mit Buch 13 erschien dabei ein riesengroßes Gratisgebiet mit Forochel - einer Eis- und Schneelandschaft im Norden Mittelerdes. Es ist eines meiner Lieblingsgebiete mit einer sehr dichten Atmosphäre und zur Landschaft passenden Quests. Das dürfte nun auch wieder ein paar Donnerstage dauern, bis ich dort durch bin.
Frodo lag mit dem Kopf in Sams Schoß, tief im Schlaf versunken; auf seiner weißen Stirn lag eine von Sams braunen Händen, und die andere ruhte leicht auf seiner Schulter. In ihren Gesichtern stand Friede.

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