Interessantes aus dem "Netz" ;-)

[EiNau]

Is Wetter noch Pott?

Ja, Wetter gehört dazu, so wie der gesamte Ennepe-Ruhr-Kreis, der wiederum auch ans Bergische Land grenzt.

[Bergmar Daghov]

Ja, Wetter gehört dazu, so wie der gesamte Ennepe-Ruhr-Kreis, der wiederum auch ans Bergische Land grenzt.

Pott oder nur NRW? Ansonsten würde ich sagen, wieder was dazu gelernt.

[EiNau]

Gehört tatsächlich noch zum Ruhrpott, hat auch eine Kohle-Vergangenheit.

[EiNau]

Hier hat einer einen Vergleich zum alte Schwebebahnvideo gemacht, ist nicht perfekt, aber vermittelt einen Eindruck, denke ich:

[Leon]

Danke für das interessante Video, Sylvia. Das original habe ich ja noch nicht live gesehen. Ja, alt gegen neu: Romantik gegen Moderne. Mir fällt schwer, mich für eine Variante zu entscheiden.

[EiNau]

Na ja, die Zeit hat einem im Leben die Entscheidung ja abgenommen.

Wie "blind" man zuweilen ist, zeigte sich mir an der Sonnborner Eisenbahnbrücke. Bei dem alten Video hatte mich ein Brückenpfeiler in der Wupper irritiert, an den ich mich so gar nicht recht erinnern konnte. In dem (fast) neuen Video sieht man von dem Pfeiler auch nichts.
Kann man auch nicht, denn das alte 6-bögige Viadukt mit eingleisiger Stecke ist einer Bogenkonstruktion (Bauzeit 1911-14) gewichen. Die alte Brücke sollte verbreitert werden. Offenbar wollte man weder eine zweite Brücke mit 6 Pfeilern daneben setzen, noch eine mit drei Pfeilern neu bauen. Man entschied sich für eine Bogenbrücke, die natürlich keine Pfeiler im Flussbett mehr hatte.
(Habe ich natürlich alles nachgelesen!)

[Sauron]

Na ja, die Zeit hat einem im Leben die Entscheidung ja abgenommen.

Trotzdem gefällt mir der Stil der Romantik sehr viel besser und ich habe mich schon oft gefragt, wieso heute alles so gleichförmig, eintönig und modern aussehen muss. Damals wirkten Bauwerke noch sehr viel erhabener, detailierter und liebevoller. Heute muss alles einfach nur noch funktional sein.
Zwar möchte ich die ganzen Annehmlichkeiten von heute nicht missen, aber die Städte sahen damals einfach schöner aus als heute.

[EiNau]

Im Prinzip gebe ich Dir Recht, Sauron.

Mittelalterliche bzw. deren weiterentwickelten Stadtkerne sind in der Tat was fürs Auge. Und sicher spielte dabei auch bürgerlicher Stolz auf das Erreichte (Geld, Macht und Ansehen) eine nicht unwesentliche Rolle. Das gilt auch für die Zeit der sogenannten industriellen Revolution, vor allem bis Ende des 19. Jahrhunderts, aber auch noch bis weit in die 20er Jahre hinein, obwohl der Funktionalismus und damit verbundene Strömungen da schon deutlich Fuß fassten.

Brücken, Fabriken, Häuser waren damals immer auch ein Zeichen des Fortschritts und des ungebrochenen Glaubens an den diesen. So wie man noch im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts von "künstlichen Maschinen" sprach und mit künstlich kunstvoll meinte, so wurden auch Bauten bis in Details kunstvoll gestaltet.

Fin-de-Siècle-Stimmung mit all ihren Facetten brachte diese Begeisterung für den Fortschritt ins Wanken und entwickelte andere Stilformen. Die Not nach dem ersten Weltkrieg brachte u.a. das Bauhaus auf den Weg, kostengünstige, funktionale, moderne Bauten zu entwickeln. Das war dann auch nach dem zweiten Weltkrieg ein bestimmendes Element, man brauchte viele Bauten, man brauchte günstige Bauten, und man brauchte sie schnell.

Derzeit sind die Rückgriffe auf Bauhausstile übrigens dem Hochpreiswohnsegment zugeordnet und entsprechend klotzig und wuchtig. Schöner macht es sie in der Regel trotzdem nicht. Meine Meinung. (Hin und wieder gefällt mit auch mal eins, Ausnahmen bestätigen die Regel. )

[Uwe]

Derzeit sind die Rückgriffe auf Bauhausstile übrigens dem Hochpreiswohnsegment zugeordnet und entsprechend klotzig und wuchtig. Schöner macht es sie in der Regel trotzdem nicht. Meine Meinung. (Hin und wieder gefällt mit auch mal eins, Ausnahmen bestätigen die Regel. )

genau so ist es. nur weil es hesslich ist heißt es nicht mehr das es preiswert war. ich baue derzeit eine stadtvilla mit alles was man sich vorstellen kann und wenn sie fertig ist sieht sie aus wie ein modernes einkaufscentrum.

[EiNau]

ich baue derzeit eine stadtvilla mit alles was man sich vorstellen kann und wenn sie fertig ist sieht sie aus wie ein modernes einkaufscentrum.

Das kann ich mir nur zu gut vorstellen! Das Stadthaus (Kategorie "Premiumwohnen", innen alles vom feinsten) bei uns gegenüber sieht von der Straße aus wie ein Bürogebäude. Von hinten ist es auch nicht schöner, nur verschachtelt. Dafür erdrückt es alle Häuser der Umgebung, selbst das recht große Gründerzeitmietshaus nebenan (na ja, so richtig Gründerzeit ist das nicht mehr, geht aber in die Richtung) wirkt dagegen filigran. Bei den Architekten heißt das dann, "es kontert das benachbarte Gründerzeithaus", welches auch dem Bauherrn gehört.

Die hatten übrigens ordentlich Probleme bei der Fertigstellung, ein Jahr mehr als geplant. Ob Flachdach (lange undicht), Putz (fiel schon mal ab, hatte und hat zum Teil noch dicke Löcher vom Platzregen beim Auftrag) oder Luftschacht vor der Tür (für die Überflutung des Kellers ) usw. usw.. Probleme über Probleme.

Sag mal, Uwe, weißt Du zufällig, wie das mit einem Niedrigenergiehaus ist, wenn man gleichzeitig eine Klimaanlage braucht, um es zuverlässig vor Schimmel und Co zu schützen. Irgendwie habe ich da ein Problem mit der Logik.
Und was für eine Rolle spielen da "atmungsaktive Wände"?
Als wir auf der Alb Urlaub machten, hatte das Haus ebenfalls "atmungsaktive Wände". Wir sollten die Fußbodenheizung durchgängig anlassen, und zwar nicht nur weil die Dinger träge sind, und wenn es draußen regnete, hatten wir drinnen eine Luftfeuchtigkeit von 100 Prozent. Kam mir sonderbar vor.

[Uwe]

Sag mal, Uwe, weißt Du zufällig, wie das mit einem Niedrigenergiehaus ist, wenn man gleichzeitig eine Klimaanlage braucht, um es zuverlässig vor Schimmel und Co zu schützen. Irgendwie habe ich da ein Problem mit der Logik.
Und was für eine Rolle spielen da "atmungsaktive Wände"?
Als wir auf der Alb Urlaub machten, hatte das Haus ebenfalls "atmungsaktive Wände". Wir sollten die Fußbodenheizung durchgängig anlassen, und zwar nicht nur weil die Dinger träge sind, und wenn es draußen regnete, hatten wir drinnen eine Luftfeuchtigkeit von 100 Prozent. Kam mir sonderbar vor.

nicht klima aber lüftungsanlagen sind da immer drin wie bei fast jedem neubau heutzutage. die sind wichtig um (überspitzt zu sagen) nicht zu ersticken (wenn noch ein kamin dazu kommt kannst das überspitzt sogar streichen), da diese häuser so dicht sind das kein ausreichender luftaustausch mehr stattfindet. (die läuft dann immer) oft haben sie auch noch festverglasung zumindest an einigen fenstern. das große problem an der sache ist der wasserdampf (kochen, duschen etz) den bekommst du dann nur mit der lüftung raus und das ist auch das problem bei den "atmungsaktiven wänden" (die " sind richtig weil der begriff so nicht stimmt.) die wände atmen nicht ein oder aus sie nehmen nur feuchtigkeit auf und geben sie nach außen ab. das funktioniert aber nicht wenn du dein haus mit dämmung eingewickelt hast. ziegel oder auch holz haben den effekt zum beispiel. sinn macht es dann aber einen lehmputz aufzubringen sonst funktioniert es auch nicht so recht. reiner kalkputz sollte auch noch funktionieren. da wo ihr wart scheint aber was komplett falsch gelaufen zu sein. atmungsaktiv und 100 prozent luftfeuchtigkeit passen ne zusammen. da ist schimmel eigentlich vorprogramiert.

ich mag mein altes fachwerkhaus wo es noch durch die fenster und wände zieht. ich möcht ne tauschen.

[EiNau]

Vielen Dank für die Erklärungen, Uwe. Jetzt sehe ich doch deutlich klarer. Ist ja für einen Laien auch nicht so einfach!
Und jetzt weiß ich auch, weshalb gegenüber teils bei Wind und Wetter irgendwelche Fensterchen im Treppenhaus auf Klappe stehen, das geht automatisch. Und die Wohnungen werden auch belüftet. Ich hatte mich schon gefragt, ob die Fenster zur zur Dekoration sind. Nein, einen Teil kann man auch öffnen.
Und was die Ferienwohnung angeht, vielleicht hatte man da noch nicht so viel Erfahrung mit dieser Art zu bauen. Lüften, Dusche gut abtrocken etc. wurde von den Vermietern dringend nahegelegt. Dann hatten die mit Schimmelbildung offenbar entsprechende Erfahrungen gemacht.

ich mag mein altes fachwerkhaus wo es noch durch die fenster und wände zieht. ich möcht ne tauschen.

Unser Haus ist zwar kein Fachwerkhaus, aber auch alt, immerhin fast 100 Jahre, und, äh, luftig. Das passt schon.

[Leon]

Deine Erklärung ist interessant, Uwe. Bisher hatte ich auch vieles um Energiehaus nicht begriffen, nun ja.
Unser Fertighaus ist auch ziemlich luftdicht. Da hilft auch nur ständiges Lüften. Wenn dann Dusty noch pupst, lüften wir noch intensiver!

[EiNau]

Wenn dann Dusty noch pupst, lüften wir noch intensiver!

Ach was!?!

[Leon]

Wenn dann Dusty noch pupst, lüften wir noch intensiver!

Ach was!?!

Ja, Dusty ist unser Dosimeter!!!