Neues aus den Freizeitparks

Alles was sich am besten in geselliger Runde besprechen lässt und nichts mit Abenteuerspielen zu tun hat.

Moderator: Bergmar Daghov

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Sauron
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Beitragvon Sauron » 15. Mai 2011, 16:17

Das sind wieder die Gründe, weshalb ich nicht verstehen kann, wieso es manche Freizeitparks dem amerikanischen Vorbild "Höher - schneller - weiter" gleichtun wollen, bzw. wieso diese Richtung in den USA noch so erfolgreich ist.

Denn wo so extreme Kräfte wirken (bei der Black Mamba sind es kurzzeitig 4,5 G), da muss der Körper hohen Belastungen widerstehen. Die wirklich großen Achterbahnen bedeuten manchmal sogar eine stärkere Belastung als Astronauten bei einem Astronautentraining durchstehen müssen, wobei es bei denen natürlich eine längere Belastung des Körpers gibt.

Genau das macht manche Achterbahnen so gefährlich für Menschen, deren Körper in irgendeiner Form geschwächt ist. Die Warnschilder, die Schwangere, Herzkranke, Blutdruckkranke, Rückenkranke, usw. davor warnen, eine Attraktion zu betreten, stehen nicht grundlos da und sollten ernst genommen werden, außer man kann die Attraktion einschätzen und informiert sich vorher über die Belastungen, denen man dort ausgesetzt ist.

Ich bin die Bahn ja einmal gefahren und muss wirklich sagen, dass ich an meine persönliche Grenze gestoßen bin und es mich nicht wundert, dass man darin sogar den Tod finden kann. Es tut mir Leid, dass es bei dem Mann, der scheinbar nur die Gruppe von Jugendlichen begleiten wollte / sollte, dazu gekommen ist. :(

Man sagt immer leichtfertig, dass jeder selbst wissen muss, was er sich zumuten kann, aber es gibt auch Menschen, denen ein eventueller Herzfehler nicht bekannt ist oder die wenig Erfahrungen mit extremen Attraktionen haben. Ich finde, dass hier auch mal Freizeitparks ihre Geldgier außer Acht lassen sollten und Attraktionen bauen sollten, die nicht gesundheitsgefährdend sind. Es wird zwar von Ärzten bestätigt, dass Achterbahnen so generell nicht gefährlich sind, wenn man über keine Vorerkrankungen verfügt, aber dass eine weniger extreme Attraktion auch weniger Schaden anrichtet, das liegt ebenso auf der Hand.

Wieso muss man Bahnen entwerfen, bzw. bauen, die ein Astronautentraining toppen? Kein Freizeitparkbesucher hat vor, zum Mond zu fliegen... Es gibt genügend Achterbahnen, die ihre Qualität auch ohne mordsmäßige G-Kräfte unter Beweis stellen. Der Freizeitpark "De Efteling" macht es schon jahrelang vor, wie man familiengerechte Achterbahnen bauen kann, die trotzdem zu den besten Bahnen überhaupt gehören. Eine gewisse Verantwortung haben die Freizeitparks einfach auch zu tragen, um derlei Unfälle zu vermeiden. Es gibt Parks (allerdings wenige), bei denen die Grenze zwischen Spaß und Lebensgefahr zu sehr verwischt.

Was mir auch so gar nicht gefällt, ist diese neue Welle der "Launch Coaster". Diese Achterbahnen werden per Magnetkraft innerhalb von kürzester Zeit auf eine hohe Geschwindigkeit beschleunigt. Meist gelangt man von 0 auf 100 kmh in nur 2,5 Sekunden. Beeindruckende Zahlen, aber ebenso hohe Belastungen. Ein 12-jähriger Junge hat im Disneyland Paris bereits vor gemacht, dass man auch gerade in diesen Bahnen sterben kann. Kein Wunder: Wie soll sich denn der Körper auch vorher auf die Belastung einstellen, die ihn erwarten wird? Es gibt nichts Natürliches, mit dem man aufgewachsen ist, dass einen auf eine solche Beschleunigung vorbereitet hätte. Für den Körper ist sowas ungewohnt.

Daher meide ich diese Bahnen auch größtenteils - das überschreitet eine Grenze bei mir. Dann lieber Bahnen mit ganz normalem Kettenlift. Dieser Lifthügel hat nämlich einen entscheidenden Vorteil: Er sorgt dafür, dass sich der Körper vorbereiten kann. Das ist dann so ähnlich wie das Aufwärmen vorm Sport. Man bereitet sich seelisch und körperlich auf eine Belastung vor. Das wurde auch bereits so von Ärzten ermittelt.

Gut - die Black Mamba hat einen Kettenlift, aber da kommt dann eben dieser extreme Fahrtverlauf dazu, von dem ich selbst ganz schön überrascht war. Und darauf kann nicht mal ein Kettenlift vorbereiten. Ein paar weniger G-Kräfte hätten der Bahn gut gestanden und solche Unfälle hätten auch in Zukunft vermieden werden können.
Frodo lag mit dem Kopf in Sams Schoß, tief im Schlaf versunken; auf seiner weißen Stirn lag eine von Sams braunen Händen, und die andere ruhte leicht auf seiner Schulter. In ihren Gesichtern stand Friede.
Gollum betrachtete sie. Ein seltsamer Ausdruck zog über sein ausgemergeltes Gesicht. Das Flackern schwand aus seinen Augen, und sie wurden trüb und grau, alt und müde.

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Uwe
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Beitragvon Uwe » 15. Mai 2011, 21:38

Wieso muss man Bahnen entwerfen, bzw. bauen, die ein Astronautentraining toppen?


-weil es absolut geil ist mit sowas zu fahren
- weil diese bahnen menschen wie mich dazu bringen einmal deutschland von ost nach west mit dem auto zu durchquären (was das gefährlichste wohl an der sache ist) nur um das gefühl zu erleben.
- weil sogar meine damals anfang 70 jährige mutter darauf sehr viel spass hatte.
- weil das leben zu kurz ist um sich diesen kick nicht öffter mal zu gönnen.
- weil ich für nur familienfreundlich keinen cent bezahlen würde. langweilen kann ich mich auch zu hause.

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Beitragvon Jina » 15. Mai 2011, 22:16

Da bin ich dann eher der Meinung von Sauron. ich finds teilweise einfach übertrieben und ich fahr mit sowas erst gar nicht. Auf der anderen Seite ist jeder selbst für sich verantwortlich, wenn man meint, man muss quer durch Deutschland fahren, um dann auf solche Achterbahnen zu gehn, soll man es eben tun und muss notfalls mit den Konsequenzen leben. :wink: Nur ich werds nicht machen.
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Beitragvon Uwe » 15. Mai 2011, 22:25

eben. es wird ja keiner gezwungen damit zu fahren, also lasst die mal schön weiter schnelle hohe achterbahnen bauen. :-D :-D :-D
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Beitragvon Jutta » 15. Mai 2011, 22:52

Uwe hat geschrieben:durchquären

Was jetzt? :roll: =R :wink:

Es muß jeder wissen, aber oftmals überschätzt man sich, weil man eben nicht weiß. Ich find's gefährlich.

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Hazel
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Beitragvon Hazel » 15. Mai 2011, 23:17

Also, ich finde solche Dinge auch grenzwertig. Klar muss das jeder selbst wissen, ob er da mitfaehrt. Ich faende es allerdings sinnvoll die Altersgrenze ab wann man mitfahren darf recht hoch zu setzen. Ab 25 oder so. Bei Juengeren besteht fuer mich immer noch die Gefahr, dass man nur mitfaehrt um nicht als Feigling dazustehen. Irgendwann wird dieser Aspekt dann eher geringer und es fahren dann zum grossen Teil wirklich nur Leute die sich bewusst sind welches Risiko sie eingehen.

Fuer mich kommt so eine Fahrt eh nicht in Frage und die Welt waere fuer mich auch nicht wirklich aermer gaebe es die Teile nicht. Ich war aber auch noch nie der Typ der diese Adrenalinkicks braucht. Ich brauche keinen Bungeesprung, Achterbahn, Wildwasserrafting oder sonst was. :lol: Und ich muss auch nicht auf Gedeih und Verderb auf jeden Berggipfel stuermen. Nee, ich bevorzuge eher ruhigere Aktivitaeten. :lool:
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Beitragvon Leon » 16. Mai 2011, 09:33

Die richtige Kleidung ist dabei sehr wichtig! :-D

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Beitragvon Sauron » 16. Mai 2011, 09:59

Wo wir gerade schon bei tödlichen Achterbahn-Fahrten sind: In der Vergangenheit, als die ersten Achterbahnen aufkamen, war das in der Tat ein tödliches Vergnügen, dass vor allem höhergestellte Leute als eine persönliche Mutprobe ansahen. Viele sind aber dabei verletzt worden oder überlebten die Fahrt erst gar nicht.

Das lag daran, weil die Achterbahnentwickler noch nicht genug Erfahrung mit der Wirkung der G-Kräfte auf den Körper hatten. Damals gab es noch ungeneigte Kurven, die mit hoher Geschwindigkeit durchfahren wurden. Die Mitfahrer wurden dabei einfach zerdrückt, in dem sie gegen die Seiten der Wagen gedrückt wurden.

Als dann die ersten Looping-Achterbahnen aufkamen, haben viele schwere Nackenverletztungen davon getragen, da man erst sehr spät darauf gekommen ist, dass man einen Looping ballonförmig und nicht kreisrund errichten muss.
Frodo lag mit dem Kopf in Sams Schoß, tief im Schlaf versunken; auf seiner weißen Stirn lag eine von Sams braunen Händen, und die andere ruhte leicht auf seiner Schulter. In ihren Gesichtern stand Friede.

Gollum betrachtete sie. Ein seltsamer Ausdruck zog über sein ausgemergeltes Gesicht. Das Flackern schwand aus seinen Augen, und sie wurden trüb und grau, alt und müde.

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Beitragvon Leon » 16. Mai 2011, 10:05

Das kann ich mir gut vorstellen, Sauron! nick
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Beitragvon Jutta » 16. Mai 2011, 10:16

Sauron hat geschrieben:als die ersten Achterbahnen aufkamen, war das in der Tat ein tödliches Vergnügen, dass vor allem höhergestellte Leute als eine persönliche Mutprobe ansahen.

Wieso vor allem die höhergestellten Leute? :shock:

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Beitragvon Sauron » 16. Mai 2011, 13:04

Keine Ahnung, aber wenn man sich alte Videoaufnahmen aus der Anfangszeit anschaut, dann sind es gerade die Anzugträger, die dieses gefährliche Vergnügen gesucht haben.

Vermutlich war Achterbahnfahren damals auch entsprechend teuer, sodass es sich bestimmt nicht jeder leisten konnte.
Frodo lag mit dem Kopf in Sams Schoß, tief im Schlaf versunken; auf seiner weißen Stirn lag eine von Sams braunen Händen, und die andere ruhte leicht auf seiner Schulter. In ihren Gesichtern stand Friede.

Gollum betrachtete sie. Ein seltsamer Ausdruck zog über sein ausgemergeltes Gesicht. Das Flackern schwand aus seinen Augen, und sie wurden trüb und grau, alt und müde.

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Beitragvon Jutta » 16. Mai 2011, 13:57

Vielleicht waren die niedergestellten Leute auch nur klüger. :wink: Bild

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Beitragvon Petra » 16. Mai 2011, 14:45

Jutta hat geschrieben:Vielleicht waren die niedergestellten Leute auch nur klüger. :wink: Bild


Ja genau, das wird es sein. Bild

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Beitragvon Sauron » 16. Mai 2011, 22:08

Jetzt alle gut anschnallen und ganz besonders Uwe: :wink:

Im ostdeutschen Freizeitpark "Belantis" in der Nähe von Leipzig hat bereits das neue Projekt für 2011 eröffnet. Dabei handelt es sich um die Achterbahn Huracan, die den inzwischen achten Themenbereich des Parks gründen soll.

Nach den Besonderheiten dieser Bahn braucht man nicht lange zu suchen. Dieser Attraktionstyp verfügt über einen senkrechten Kettenlift und eine meist 95° steile Abfahrt, wie es auch hier der Fall ist.

Die Wagen haben dank ihrer Kürze zudem eine hohe Wendigkeit, was rasche Richtungswechsel möglich macht.

Auf 560 Metern und mit einer Fahrzeit von 90 Sekunden bringt es die neue Achterbahn auf eine Höchstgeschwindigkeit von 85 km/h. Im Fahrtverlauf erwarten alle Besucher fünf Überschläge. Mit G-Kräften von -1,3 G bis +5,5 G bezeichnet der Park seine neue Attraktion völlig zurecht als die härteste Achterbahn Deutschlands, wenn auf den Besucher das mehr als fünffache seines eigenen Körpergewichts einwirkt.

Ein Onride-Video von der gesamten Fahrt gibt es hier:

http://www.youtube.com/watch?v=6nYJv5kPB20

Und hier noch eine Gesamtübersicht:

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Frodo lag mit dem Kopf in Sams Schoß, tief im Schlaf versunken; auf seiner weißen Stirn lag eine von Sams braunen Händen, und die andere ruhte leicht auf seiner Schulter. In ihren Gesichtern stand Friede.

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Beitragvon Uwe » 16. Mai 2011, 22:57

die hatten sie letztes jahr im juni schon. is ne neu. haben sie gebraucht aus so nem wüsterstaat gekauft und im leipzig aufgebaut. hatte belantis dringend nötig. waren sonst nur kinderkarusells da und ne zugegebenermaßen geile wasserrutsche. :lol:

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