Ich mag diese Krähen auch und finde sie hochinteressant. Wenn sie einzeln oder zu zweit unterwegs sind, warten sie - so auch meine Erfahrung - ab, ob ihnen Gefahr droht oder nicht. Im Pulk sind sie meist viel schreckhafter.
Sie erkennen auch, wer ein Futterbringer ist und wer nicht. Auf dem Scharpenacker Gebiet wartete eine Krähe an einem bestimmten Ort auf eine bestimmte Person, die geschnittene Äpfel mitbringt. Manchmal holte die Krähe sie am Eingang des Gebiets ab und begleitete sie zum Futterplatz. Ich nehme jedenfalls an, dass es sich dabei um die gleiche Krähe handelt, ich kann sie jedenfalls nicht auseinanderhalten.
Im Fernsehen gab es einen Bericht über Wildtiere in der Großstadt. Wenn ich mich Jürgens Erzählung recht erinnere, wartete eine Krähe bei "rot" an der Ampel und ging, wohlgemerkt ging (!) bei "grün" über den Übergang.
Apropos gehen: Den Neubau von gegenüber hat ein Krähenpärchen regelmäßig inspiziert, einmal ging eine der beiden zu Fuß auf der Straße den Bauzaun entlang und schaute ständig zur Baustelle hinüber - ein Bild für die Götter.
Absolut fasziniert bin ich von den Flugkünsten. Selbst bei heftigem Wind können sie punktgenau landen. Es ist geradezu unglaublich! Die Flugsicherheit erlaubt ihnen auch, sich auf Bussarde zu stürzen und letztere anzugreifen.
Aufgepäppelt und/oder großgezogen haben wir schon so manche Vögel, aber eine Krähe war noch nicht dabei. Eine junge Meise hatten wir bei einer solchen Hitze eingesammelt, sie hockte dicht an (fast unter) einem Autoreifen. Auf dem Balkon haben Wasser und feuchte Haferflocken das Meisenkind wieder fit gemacht. Die ganze Zeit wurden wir dabei von dem Elternpaar genau beobachtet. Kaum war das Kleine munter, zwitscherten die Eltern und nahmen ihr Kind mit in den Garten.
Ein Amselkind, das mein Vater wegen einer nahenden Katze eingesammelt hatte, hatte den mir angetrauten Ehemann als Mama auserkoren.
Eines Tages, der Zwerg war inzwischen fast flügge, hatte mein Vater sie aus der "Voliere" gelassen. Unser "Iiieeep?!" war weg - dachte ich. Als der Gatte abends nach Hause kam, hörte er das klägliche Stimmchen der kleinen Amsel gegenüber im tieferliegenden Garten. Sich "zwitschernd" (ieeep? - iiiip! ...) unterhaltend wanderte das Vögelchen auf der anderen Seite der Mauer entlang, bis die "Mama" es wieder einsammeln konnte.
So war unser "Iiieeep?!" erstmal wieder daheim und musste sich von dem Ausflug erholen.